Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sauber erleichtert: Gutiérrez macht Fortschritte

Von Mathias Brunner
Bislang dümpelte Sauber mit Adrian Sutil und Esteban Gutiérrez im Mittelfeld herum, behindert von Bremsproblemen. Jetzt hat der junge Mexikaner ein Signal gesandt – es geht aufwärts.

Sauber am dritten Bahrain-Testtag: Auf dem Programm standen jede Menge Boxenstoppsimulationen, dazu wollte Esteban Gutiérrez Erfahrung mit der weichen und superweichen Reifenmischung sammeln. Weiter Aero-Versuche standen ebenfalls an. Der 22jährige Gutiérrez konnte 95 Runden zurücklegen und fast das ganze Programm abspulen – das stimmt auch den leitenden Ingenieur Giampaolo Dall’Ara heiter.

«Endlich hat auch das Wetter mitgespielt, der lästige Windhat sich gelegt. Wir haben uns um Abstimmungarbeit gekümmert, welche die verschiedenen Reifentypen erfordern. Wir hatten erstmals die weiche und die extraweiche Mischung am Wagen. Am Morgen haben wir eher Quali-Versuche gefahren, am Nachmittag Dauerläufe.»

Esteban Gutiérrez ergänzt: «Ganz problemfrei waren wir heute nicht, aber wir konnten alle Schwierigkeiten schnell beseitigen. Es war ein produktiver Tag. Ich kam reichlich zum Fahren. Mechanisch und aerodynamisch kann ich dem Wagen ein gutes Zeugnis ausstellen, das Handling wird konstanter. Wir machen Fortschritte.»

«Die Arbeit mit den Reifen ist dabei besonders wichtig. Die Arbeit mit frischen Reifensätzen ist für Qualifying und Rennen wichtig, die ganzen Prozere damit musst du gut kennenlernen, um vorhersagen zu können, wie die Reifen sich in verschiedenen Situationen verhalten werden. Nur so kannst du alles aus ihnen herausholen.»

Esteban weiter: «In Jerez war unser Auto aerodynamisch noch nicht komplett. Das ist hier anders. In Spanien war es daher schwierig, mit der elektronisch gesteuerten Bremse klarzukommen. Das ist hier einfacher. Ich habe den Eindruck, die Bremse arbeitet jeden Tag besser, aber da muss noch mehr kommen, damit wir als Fahrer genau jenes Vertrauen ins Auto aufbauen können, das wir brauchen, um schnell zu fahren.»

«Heute haben wir einen guten Schritt nach vorne getan, aber es gibt noch so viel zu erledigen, bevor wir nach Australien fliegen. Es gibt so viel zu tun! Wenn ich ein eine Sitzung gehe, dann gehen wir tausend Sachen durch den Kopf. Wenn die Ingenieur dann nach einem Detail fragen, dann muss ich mich zunächst mal sammeln, um die richtigen Informationen abzurufen. Die Arbeit ist unheimlich komplex. Die Aufgabe des Piloten ist noch wichtiger geworden, auch was die Sinne des Fahrers angeht – jedes neue Geräusch, jede seltsame Vibration, das musst du als Fahrer den Technikern vermitteln können. Denn es kann ein wichtiger Hinweis darauf sein, was im Auto vielleicht nicht passieren sollte.»

Für die meisten liegt Mercedes vorne, sieht das Gutiérrez auch so?

«Schwer zu sagen», antwortet der Mexikaner. «Das Kräfteverhältnis einzuschätzen, ist derzeit kaum möglich. Aber ich habe schon auch den Eindruck, dass Mercedes der Konkurrenz einen Schritt voraus ist.»

Morgen übernimmt wieder Adrian Sutil das Sauber-Lenkrad.

Bahrain-Test, Tag 3

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:34,263 (67)
2. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,976 (103)
3. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:37,066 (60)
4. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari?, 1:37,180 (95)
5. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:37,367 (57)
6. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:37,467 (44)
7. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:38,974 (57)
8. Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:39,642 (26)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:40,781 (28)
10. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:42,130 (98)
11. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:46,672 (4)
12. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes?, ohne Zeit (55) *
* Nur Boxenstopps geübt

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