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Williams-Rookie Felipe Nasr: «Der Bumms haut dich um»

Von Mathias Brunner
Der 21 Jahre junge Brasilianer hat bei Williams einen Formel-1-Einstand gegeben, als hätte er nie etwas anders als Formel-1-Autos gefahren. Williams ist voll des Lobes.

Rod Nelson, der leitende Ingenieur von Williams und damit Chef vor Ort hier beim Bahrain-Test, ist kein Mann, der schnell ins Schwärmen gerät. Aber beim Thema Felipe Nasr bekommt er dann doch einen leichten Schimmer in den Augen: «Felipe hat heute seinen Einstand für uns gegeben, und wir könnten nicht zufriedener mit ihm sein. Es war wichtig für uns, aber auch für ihn, dass er schnell auf Speed kommt, und genau das hat er getan. Nur so kann er uns bei der Entwicklung helfen. Und nur so kann er selber seine Visitenkarte abgeben.»

Rod weiter: «Seine Aussagen sind präzise und fundiert, er arbeitet vorbildlich mit den Technikern zusammen, ich freue mich schon aufs nächste Mal.»

Das erste Mal kann eine etwas ernüchternde Erfahrung sein, aber auch beim Brasilianer selber ist viel Zufriedenheit zu spüren. Wir treffen ihm beim Medientreff, aber die meisten Journalisten sind entweder schon Richtung Flughafen unterwegs oder kümmern sich um Fahrer, die ihnen in diesem Moment wichtiger erscheinen. Felipe wirkt tiefenentspannt, sitzt mit hinterm Kopf verschränkten Armen da und erzählt bereitwillig über den ganz grossen Tag.

«So viele Dinge waren mir vor der ersten Fahrt durch den Kopf gegangen. Und tatsächlich war das heute wie kein anderes Auto, das ich zuvor gefahren bin: der Abtrieb, der Bumms des Motors, die Bremsen, das haut dich schon um. Aber gleichzeitig hat sich alles auf eine gewisse Weise normal angefühlt, so richtig

«Bislang waren die GP2-Autos die kraftvollsten Rennwagen, die ich bewegt hatte. Aber ich war jetzt von der Erfahrung nicht überwältigt. Gleichzeitig lernst du als Neuling natürlich in jeder Runde hinzu.»

War war am schwierigsten?

Felipe überlegt kurz, sagt dann: «Die Kraftentfaltung dieser Antriebseinheiten ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Da musst du mit dem Gas sehr behutsam umgehen.»

«Es war mir wichtig, dass es nicht nur um mich geht, sondern dass ich auch dem Team etwas beitragen kann. Ich hatte Glück, dass mein Sitzposition und auch die Pedale ziemlich optimal sind, Details kannst du immer verbessern.»

«2014 will ich nochmals in der GP2 fahren, um einfach Rennerfahrung zu vertiefen. Dann werde ich regelmässig im Williams sitzen und im Simulator. Und 2015 will ich in der Formel 1 einen Stammplatz. Für mich war es nach zwei Jahren GP2 aber ganz wichtig, dass ich jetzt einen Fuss in die Formel-1-Tür kriege. Sonst hast du schnell mal das Etikett ewiges Talent und findest auch nach vielen Jahren GP2 und guten Ergebnissen keinen Platz. Das wollte ich unbedingt verhindern.»

Zwei Felipes bei Williams, wie sagen sich die beiden Brasilianer?

Nasr beginnt zu lachen: «Felipe und Felipe! Wir müssen füreinander einen Spitznamen finden oder so, sonst wir das auf die Dauer etwas verwirrend! Ich kenne Massa seit längerer Zeit, wir kommen gut miteinander aus, das ist für mich ein Bonus, ich habe immer eine Anlaufstation.»

Bahrain-Test, Tag 4

1. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:33,283 (89)?
2. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,957 (66)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,718 (81)
4. Felipe Nasr (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:37,569 (87)?
5. ?Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:38,707 (59)?
6. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:39,258 (19)
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:39,837 (15)??
8. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:40,472 (18)?
9. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 1:43,027 (17)?
10. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:45,094 (4)?
11. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, ohne Zeit (7) *
12. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, ohne Zeit (4) *?
* nur Installationsrunden

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