Bahrain-Tag 4: GP-Teams unter Druck, Nasr im Williams
Seit 07.00 Uhr europäischer Zeit läuft hier in der Wüste von Sakhir der vierte Bahrain-Testtag. Wenn er vorüber sein wird, haben wir insgesamt acht der zwölf Wintertesttage abgespult (vier in Jerez, vier hier, vier weitere folgen – ebenfalls in Bahrain – in der kommenden Woche), und einigen GP-Rennställen geht so langsam, aber sicher die Zeit aus für eine vernünftige Vorbereitung auf den Saisonbeginn von Melbourne (Australien) am 16. März.
Am meisten Rückstand haben die drei Renault-Teams Lotus, Red Bull Racing und Toro Rosso sowie die Marussia-Truppe. Sie arbeiten noch immer an der Standfestigkeit, während ihre wichtigsten Gegner längst Dauerläufe, Rennsimulationen und Reifentests absolvieren. Da kommt ein Rückstand zusammen, der in den letzten vier Testtagen schwerlich aufzuholen ist. Aber erneut hat Renault gestern betont, die Probleme lägen nicht alleine an ihnen. «Wir haben niemanden vom Fahren abgehalten», erklärte der letiende Ingenieur Rémi Taffin gestern abend vielsagend.
Bei Williams darf am Nachmittag der junge Brasilianer Felipe Nasr einsteigen: Wie SPEEDWEEK.com bereits berichtet hatte, wird der 21-Jährige dritter Pilot bei Williams – dank seines Geldgebers «Banco do Brasil» werden die Bande zwischen Williams und Brasilien (Petrobras kehrt ja zurück) noch enger. Nasr fährt den Williams heute Nachmittag hier in auf dem «Bahrain Intertnational Circuit» zum ersten Mal. Er wird an einem halben Dutzen GP-Freitagen zum Einsatz kommen (bei welchen genau, ist noch nicht definiert), darüber hinaus bei drei von vier Testfahrten innerhalb der Saison.
Die «Banco do Brasili» ist ein Schwergewichtler: 1808 in Rio de Janeiro gegründet ist sie heute das grösste Finanzinstitut von ganz Lateinamerika und wird auf 500 Mia Euro geschätzt. Sie ist in 99,9 Prozent aller brasilianischer Städte vertreten, pflegt Kontakte mit fast 1200 Banken aus 134 Nationen und hat 61 Mio Kunden.
Nasr hat die GP2-Meisterschaft 2013 auf dem vierten Gesamtrang abgeschlossen und fällt oft durch seine überdurchschnittlich angriffige Fahrweise auf.
Die spannendsten Fragen von heute:
Sehen wir endlich üppig Runden von Weltmesiter Red Bull Racing(heute wieder mit Daniel Ricciardo am Steuer)?
Hat Ferrari die Probleme von gestern gelöst?
Mercedes hat noch einen Satz der extraweichen Reifen zur Verfügung: Sehen wir heute von Nico Rosberg die erste Bahrain-Testzeit unter 1:33 min?
Lotus hat über Nacht neue Teile aus Enstone einfliegen lassen, um die Getriebeprobleme zu beseitigen. Kommt Pastor Maldonado heute über 30 Runden hinaus?
Erhärtet sich der gute Eindruck der Mercedes-Kunden McLaren (mit Button), Williams (mit Massa) und Force India (mit Pérez) weiter?
Gelingt Adrian Sutil mit Sauber die erste Rennsimulation der Schweizer?
Wir halten Sie den ganzen Tag über auf dem Laufenden.
Und diese Fahrer sind heute im Einsatz:
Nico Rosberg (D), Mercedes W05
Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?
Felipe Massa (BR) und Felipe Nasr (BR), Williams FW36-Mercedes?
Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari?
Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes
Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T
Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault?
Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault
Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault
Marcus Ericsson (S) und Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault
Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari