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Schumacher-Managerin Kehm: Keine Prognose möglich

Von Oliver Runschke
Sabine Kehm stellte sich den Fragen von Günther Jauch

Sabine Kehm stellte sich den Fragen von Günther Jauch

Michael Schumachers Managerin Sabine Kehm war am Sonntagabend zu Gast in der ARD bei Günther Jauch und sprach über die Ereignisse in den vergangenen vier Monaten.

Sabine Kehm, die Managerin von Michael Schumacher, hat am Sonntagabend in der ARD-Talkshow von Günther Jauch erstmals seit dem Skiunfall am 29. Dezember ausführlich über die tragischen Ereignisse um Schumacher gesprochen. In den gut 15 Wochen seit dem Unfall gab es zumeist nur kurze Statements von Kehm. Bei Jauch äusserte sich die ehemalige Journalistin nun ausführlicher.

Neuigkeiten zum Gesundheitszustand von Schumacher gab es allerdings keine. «Es gibt Fortschritte, die machen uns froh und geben uns grossen Mut, aber es sind kleine Momente der Bewusstheit und der Wachheit. Ansonsten möchte ich um Verständnis darum bitten, dass ich nicht auf die konkreten Details eingehen möchte. Das geht nur die Familie etwas an», erklärte Kehm.

Eine Prognose über eine mögliche Genesung von Schumacher wollte Kehm gegenüber Moderator Günther Jauch nicht abgeben: «Ich bin kein Mediziner, aber ich versteife mich schon zu der These, dass kein Mediziner genau diese Fragen beantworten kann. Es ist ein grosses Mysterium. Wir wissen sehr viel über das menschliche Gehirn, aber man weiss, das jeder Fall individuell ist und sich auch jeder nominell ähnliche Fall anders auswirken kann. Prognosen sind deshalb eigentlich nicht möglich und bekommen wir daher auch von den Ärzten nicht.»

Kehm erklärte, dass jede neue Berichterstattung in den Medien für die Familie stets eine grosse Belastung ist. In den vergangenen Tagen sorgten Aussagen von Jean Alesi, der Schumacher in der Klinik in Grenoble besucht hatte, für grossen medialen Wirbel. Kehm: «In erster Linie bedeuten solche Äusserungen, dass es immer wieder neue Berichterstattung über den Fall gibt. Für die Familie wäre es schon gut, wenn einmal Ruhe einkehren würde. Nach jeder Meldung gibt es wieder grosse Diskussionen und es schalten sich leider sehr oft Mediziner von aussen ein, die diese Äusserungen dann wieder interpretieren. Da sie aber die Geschichte und die Krankenakte nicht kennen, sind das Interpretationen, die schwer an der Wirklichkeit vorbeigehen. Es ist jedes Mal aufs Neue eine Auseinadersetzung mit der Öffentlichkeit. Jean Alesi war ein Mal in Grenoble und er ist ein Freund von Michael Schumacher. Aber viel von dem was die Leute dann sagen, und Jean Alesi wurde auch wohl regelrecht zu seinen Aussagen getrieben, wird dann von den Medien auch nicht getreu dem wieder gegeben.»

Ärgerlich für die Familie ist auch die immer wieder kehrende Kritik von Medizinern an der Arbeit der behandelten Ärzte. Der ehemalige Formel-1-Arzt Dr. Gary Hartstein war einer, der unlängst die Arbeit von Schumachers Ärzten in Frage gestellt hatte. «Das ist ein grosses Ärgernis. Die Ärzte fühlen sich zu Unrecht kritisiert und wir haben dann das Bedürfnis, den Ärzten zu sagen, dass wir an ihnen nicht zweifeln. Alle Doktoren, die sich von aussen einschalten, haben überhaupt keine Kenntnis von dem, was dort passiert. Das Schlimme an den Äusserungen von Dr. Hartstein ist, dass diese auch gerne online weitergegeben werden und sich dadurch schnell eine Wirklichkeit manifestiert, eine virtuelle Wirklichkeit, die mit den echten Geschehnissen wenig zu tun hat. Für die Leute aber ergibt sich ein Bild, das wir permanent dadurch korrigieren müssten, indem wir das wahre Bild erzählen. Aber das wollen wir natürlich nicht.»

Kraft schöpft die Familie Schumacher aus der grossen Anteilnahme der Fans, die auch 15 Wochen nach dem Unfall ungebrochen hoch ist: «Die Anteilnahme ist toll und wirklich überwältigend. Sie kommt von wohlmeinenden Menschen und gibt der Familie Kraft, weil man das Gefühl hat, man wird unterstützt. Die Fans schreiben Briefe, schicken Geschenke und schreiben natürlich viele E-Mails. Es kommt jeden Tag sehr viel Post im Krankenhaus und auch im Büro an, selbst jetzt noch. Das ist wirklich beeindruckend und vielleicht auch der Grund, weshalb wir immer wieder gesagt haben, wir sagen vielleicht noch ein bisschen mehr als wir manchmal vielleicht gerne getan hätten.»

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