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Mercedes-Chef: Seltsames Lob für Fernando Alonso

Von Mathias Brunner
Daimler-Chef Dieter Zetsche und Niki Lauda (Aufsichtsrat des F1-Rennstalls)

Daimler-Chef Dieter Zetsche und Niki Lauda (Aufsichtsrat des F1-Rennstalls)

Anlässlich eines Besuchs im Mercedes-Werk von Vitoria hat Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche den spanischen Formel-1-Star Fernando Alonso über den grünen Klee gelobt.

Vor kurzem geisterte durchs Internet, Mercedes habe die Angel nach Ferrari-Star Fernando Alonso ausgeworfen. Niki Lauda, Aufsichtsrat im Mercedes-Werksrennstall, würgte die angebliche Sensationsstory in seiner üblichen unverblümten Art ab: «An dieser Geschichte ist rein gar nichts dran. Nico und Lewis sind beide längerfristig verpflichtet. Wo die spanischen Journalisten so etwas herhaben wollen, weiss ich nicht. Wir haben zwei Top-Piloten, die beide um den Sieg fahren, also was sollen wir mit Alonso?»

Mercedes ist in der Branche nicht dafür bekannt, Verträge zu brechen, und beide Silberpfeil-Fahrer sind langfristig an Mercedes-Benz gebunden – Nico Rosberg bis Ende 2016, Lewis Hamilton bis Ende 2015. Abgesehen von den Verträgen: Bei Mercedes fährt Lewis Hamilton besser denn je, die Chemie mit dem Rennstall stimmt – wieso genau sollte man ihn gegen Alonso eintauschen wollen?

Fernando Alonso wird alle paar Monate mit einem neuen Spitzenteam in Verbindung gebracht: Im vergangenen Sommer mit Red Bull Racing (als Alonsos Manager in der Energy-Station gesichtet wurde), seit Herbst 2013 mit McLaren-Honda für 2015 (weil die Japaner bei der Formel-1-Rückkehr einen Superstar im Auto haben wollen und Kevin Magnussen diese Voraussetzung nicht ganz erfüllt). Durchaus vorstellbar, dass der Ursprung solcher Gerüchte das Umfeld von Alonso ist – um Ferrari einmal mehr Beine zu machen.

Aber nun ist absehbar, dass der angebliche Flirt zwischen Mercedes und Alonso mindestens in Spanien frischen Wind erhält.

Denn Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche hat anlässlich eines Besuchs im Mercedes-Werk von Vitoria (Baskenland) Ferrari-Star Fernando Alonso über den grünen Klee gelobt: «Alonso ist der vielleicht beste Fahrer im Feld, was er über die Jahre mit etwas weniger konkurrenzfähigen Autos wieder und wieder bewiesen hat.»

Wollte Zetsche den Gastgebern aus Spanien gegenüber einfach Höflichkeit beweisen? Oder sollte seine Bemerkung ein kleiner Nadelstich Richtung Maranello sein?

So oder so ist es schon ungewöhnlich, dass ein Konzernchef ausdrücklich den Fahrer eines rivalisierenden Rennstalls lobt.

Was die Siegesserie von Mercedes angeht, so meint Zetsche, «dass es eben an den Gegnern liegt, Boden gut zu machen. Ich jedenfalls könnte nicht  behaupten, dass mich Mercedes-Siege langweilen.»

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