Toto Wolff lobt Nico Rosbergs mentale Stärke
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff und seine Frau Susie, die Entwicklungsfahrerin für das Williams-Team ist
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff wird in diesen Tagen von den restlichen Teamchefs der Formel 1 zugleich beneidet und bemitleidet. Der 42-jährige Wiener durfte in diesem Jahr zwar nach jedem Grand Prix einen Sieg bejubeln. Er sieht sich aber auch mit einem anbahnenden teaminternen Zwist konfrontiert. Denn in Monaco sorgte Schützling Nico Rosberg mit seinem Fehler in der letzten Qualifying-Minute, der Teamkollege Lewis Hamilton die letzte schnelle Tour und somit auch die Chance auf die Pole vermasselt hatte, für Unfrieden.
Dass sich Hamilton Tags darauf auch im Rennen ungerecht behandelt fühlte, weil das Team ihn kurz vor der zweiten Safety-Car-Phase nicht gleich zur Box beordert hatte, macht die Situation nicht einfacher. Rosberg, der zuletzt vier Mal als Zweiter zuschauen durfte, wie sein Nebenmann die Siegestrophäe entgegennahm, sicherte sich in der Wahlheimat der beiden Silberpfeil-Piloten den Sieg. Damit übernahm der 28-Jährige auch wieder die WM-Führung, die er in Spanien an Hamilton hatte abgeben müssen.
In einem Interview mit den Kollegen von crash.net lobt Wolff den Blondschopf. Auf die Frage, ob Nico Rosberg im Fürstentum mit seiner Nervenstärke beeindruckte, antwortete er: «Ja, absolut. Ich kann mich erinnern, wie die Leute ihn vor zwei Wochen noch abgeschrieben hatten, und fragten: Wird ihn das vernichten? Vierzehn Tage später führt er die WM wieder an, man kann also niemanden gleich abschreiben.»
Wolff ist überzeugt, dass seine beiden Schützlinge den teaminternen WM-Kampf sportlich meistern werden. Der österreichische Finanzinvestor und Hobby-Rennfahrer erklärt: «Diese Jungs sind sehr ehrgeizig. Sie kennen diese Situation von früher, sei es im Kart oder in einer der vielen Nachwuchsklassen. Das ist also ganz okay.»
Dass Red Bull Racing-Aufsteiger Daniel Ricciardo den beiden Silberpfeilen in Monte Carlo gefährlich nahe kam, war keine Überraschung. Wolff gesteht: «Wir wussten, dass Red Bull Racing in Monaco näher an uns dran sein würde, denn der Strassenkurs ist eine Strecke, die viel Abtrieb und weniger reine Motoren-Power verlangt. Ich hoffe, wir werden unseren Vorsprung in Kanada wieder vergrössern können.»