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Mario Andretti: «Rennen schauen bringt mir nichts»

Von Vanessa Georgoulas
Für Enkel Marco kommt Rennfahrerlegende Mario Andretti gerne an die Rennstrecke

Für Enkel Marco kommt Rennfahrerlegende Mario Andretti gerne an die Rennstrecke

Der zwölffache Formel-1-GP-Sieger Mario Andretti erinnert sich zurück und spricht über Jet-Lag, die Freude am Rennfahren und die Angst vor der grossen Leere danach.

Er kann es einfach nicht lassen: Im stolzen Alter von 74 Jahren springt Mario Andretti fast vier Kilometer über der Erdoberfläche mit einem Fallschirm ausgerüstet aus einem Flugzeug. Danach erinnert sich die Rennfahrer-Ikone im Gespräch mit den Kollegen von BBC Sport an seine aktive Rennfahrer-Karriere zurück.

Andretti, der in seiner Karriere nicht nur für Ferrari, Lotus und Williams in der Formel 1 an den Start ging, sondern auch in der IndyCar- und NASCAR-Serie sowie in der Sportwagen-WM Siege feiern durfte, schwärmt: «Ich habe die Rennfahrerei sehr genossen.»

Deshalb trat er zeitweise sogar gleichzeitig in der Königsklasse des Motorsports und der IndyCar-Serie an. «Der Jet-Lag war kein Problem», erinnert er sich zurück. «Ich habe den überwunden, denn ich wollte einfach nur Rennen fahren. Ich wäre wahrscheinlich auch angetreten, wenn ich keinen Lohn bekommen hätte. Zum Glück stand das nie zur Debatte.»

Als Andretti 1994 seinen Helm an den Nagel hängte, fiel ihm die Entscheidung nicht leicht: «Ich machte mir grosse Sorgen darüber, was danach kommen sollte. Ich war mir nicht sicher, ob ich etwas finden würde, das mir die gleiche Befriedigung verschafft wie das Rennfahren. Ich dachte, mein Leben würde sehr, sehr leer werden. Ich wusste schlicht nicht, wie ich das ersetzen sollte. Ich wusste aber auch, dass meine Rennfahrer-Karriere einmal ein Ende haben würde, deshalb suchte ich mir nach meiner aktiven Zeit neue Herausforderungen.»

Andretti verrät auch, dass sich seine Liebe zur Rennfahrerei auf die Arbeit im Cockpit beschränkt. Sich die Rennen anzuschauen, bringe ihm nicht viel, betont er. «Das liegt wohl daran, dass ich auf der anderen Seite war. Rennen schauen bringt mir nichts. Ich besuche gewisse Rennen zwar, aber nur, weil mein Sohn ein Team hat oder wenn mein Enkel antritt. Oder dann reise ich zu einem Formel-1-Rennen, weil ich geschäftlich dort sein muss.»

Auch nach seiner Rennfahrer-Karriere durfte Andretti viele Erfolge feiern. Der Amerikaner mit italienischen Wurzeln besitzt eine Tankstellen-Kette mit mehr als 50 Niederlassungen, ein Autohaus, eine Bekleidungslinie, Auto-Waschanlagen, Go-Kart-Bahnen und ein Weingut, um nur einige Geschäftszweige zu nennen.

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