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Felipe Massa dankbar für Ferrari-Rauswurf

Von Petra Wiesmayer
Felipe Massa fühlt wohl bei Williams

Felipe Massa fühlt wohl bei Williams

Felipe Massa hat den Rauswurf bei Ferrari Ende 2013 mehr als gut verdaut. Das war das Beste, was ihm passieren konnte, sagt der Brasilianer, der sich bei Williams sehr gut aufgehoben und «wieder jung» fühlt.

Von 2006 bis 2013 hatte Felipe Massa einen Job, um den ihn zahllose Rennfahrer beneiden. Er durfte in einem Ferrari Formel-1-Rennen fahren und hatte so berühmte Teamkollegen wie Michael Schumacher, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen. Für Letzteren musste er Ende vergangenen Jahres aber auch Platz machen, als man sich in Maranello entschieden hatte, den Finnen zur Scuderia zurück zu holen. Er sollte neben Fernando Alonso einen neuen Anlauf auf die Weltmeisterschaft nehmen, die er 2007 als letzter Ferrari-Pilot nach Italien geholt hatte.

Felipe Massa ist allerdings nicht überrascht, dass der 34-Jährige weit von diesem Ziel entfernt ist und hinter seinem zwei Jahre jüngeren Teamkollegen zurück hinkt. Räikkönen sei «vielleicht nicht so gut wie» Fernando Alonso, glaubt Massa. «2007 war er Weltmeister, aber bis Monza lag ich vor ihm», sagte der 33-Jährige gegenüber unseren Kollegen der Sportbild. «Leider hatten wir teamintern einen Deal: Nach Monza würde sich entscheiden, wer die Nummer eins wird. Ausgerechnet in Monza hatte ich aber ein Problem mit dem Auto. Ich lag vor Kimi, als ich ausfiel.»

Ein Jahr später war Felipe Massa schon ein paar Minuten lang Weltmeister, bis ihm Lewis Hamilton in den letzten Sekunden des letzten Saisonrennens den Titel noch vor der Nase wegschnappte. «2008 war ich vor ihm und 2009 bis zu meinem Unfall in Ungarn auch. Trotzdem ist Kimi Weltmeister und ich nicht», erinnerte sich Massa an seine Zeit mit dem «Iceman» als Teamkollegen.

Als Schluss zieht Massa daraus, dass Fernando Alonso ganz klar der bessere Fahrer der beiden aktuellen Ferrari-Piloten sei und setzt ihn mit Michael Schumacher gleich, neben dem er 2006 bei Ferrari fuhr. «Er war einfach unglaublich. Michael und Fernando sind auf dem gleichen Level», schwärmt Massa noch heute. «Michael hatte unglaubliches Talent und war ein Racer. Fernando hat im Rennen teilweise noch mehr Übersicht. Ich habe gegen Fernando mehr Niederlagen erlebt als gegen jeden anderen. Das bedeutet auch, dass Kimi nicht ganz so gut sein kann», stellt er fest.

Diese Einschätzung scheint Kimi Räikkönen in diesem Jahr auch zu bestätigen. Während Fernando Alonso mit 61 WM-Zählern auf Rang 3 der Fahrerwertung liegt, hat Räikkönen nur 17 Punkte auf seinem Konto stehen und ist Zwölfter. «Für mich ist das keine Überraschung. Um Fernando zu schlagen, muss das Auto perfekt zu deinem Fahrstil passen. Wenn nicht alles hundertprozentig für dich stimmt, ist es unmöglich ihn zu schlagen», betont der Paulista. «Kimi fühlt sich nicht ganz wohl mit dem Auto, das macht einen großen Unterschied. Und selbst, wenn alles stimmt, ist Fernando nur schwer zu schlagen.»

Für ihn selbst sei der Rauswurf bei Ferrari rückblickend ein Segen gewesen, sagt der Williams-Pilot. Er hätte seinen Umzug von Italien nach Grove es noch keinen Moment bereut. «Es war absolut der richtige Schritt. Rückblickend bin ich sogar froh, dass Ferrari mich nicht mehr wollte und sich so die Möglichkeit bei Williams ergeben hat», so Massa. «Ich bin hier sehr entspannt, motiviert, das Team respektiert mich. Wissen Sie, manchmal ist eine Veränderung gut. Ich fühle mich wieder jung, obwohl ich älter geworden bin. Ich bin wieder bereit zu kämpfen und hart zu arbeiten. Ich bereue nichts.»

Auch der unglaubliche Druck, der bei Ferrari allgegenwärtig ist, ist mit dem bei Williams nicht vergleichbar. «Bei bei Ferrari war er riesig. Wenn du nicht gewinnst, hast du eine große Last auf deinen Schultern», sagte Massa weiter. «Man versucht die als positive Energie zu nutzen, aber man ist ständig angespannt. Hier bei Williams denke ich dagegen nur ans Rennfahren. Das ist besser.»

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