Kimi Räikkönen: «Bin nicht wegen der Statistik hier»
Sichtlich schlecht gelaunt: Kimi Räikkönen vor dem Kanada-GP in Montreal
Dass Kimi Räikkönen in Montreal nicht vor Freude überschäumte, versteht sich von selbst. Schliesslich blickt der Ferrari-Star auf einen unerwartet schwierigen Saisonbeginn zurück: Nach sechs Grands Prix besetzt der Iceman in der WM-Wertung mit nur 17 Zählern den zwölften Platz. Ganze 105 Punkte trennen ihn von Spitzenreiter Nico Rosberg, und auch Teamkollege Fernando Alonso hat schon 44 WM-Zähler mehr auf dem Konto.
Entsprechend schlecht gelaunt stellte sich der Weltmeister von 2007 den Fragen der Journalisten. Auf das anstehende GP-Jubiläum angesprochen, erklärte er mit ironischem Unterton: «Ich bin mir sicher, das ist ein Meilenstein, auf den ich später mit Stolz zurückblicken werde.» Und betonte gleich noch einmal, dass ihm die Statistik egal ist: «Ich bin nicht wegen der Statistik hier. Ein gutes Resultat in Montreal würde uns einen besseren Grund zum Feiern geben.» Tatsächlich: Dass der 34-jährige Finne seinen 200. Grand Prix bestreitet, musste ihm sein Brötchengeber erst mitteilen...
Etwas gesprächiger wurde Räikkönen erst, als die neuen Teile an seinem Ferrari F 14 T thematisiert wurden: «Wir müssen erst schauen, was beim Training rauskommt, bevor wir sagen können, was die neuen Teile bringen. Die Wetterfrösche sagen gutes Wetter voraus. Wir müssen hoffen, dass es trocken bleibt, damit wir herausfinden, was die Neuerungen bringen. Jede noch so kleine Verbesserung ist willkommen. Wir wissen, was wir tun müssen und machen auch Fortschritte, doch das ist ein langwieriger Prozess, der nicht in ein paar Wochen abgeschlossen ist.»
Der eigenwillige Blondschopf verriet weiter: «Ich denke, es wird sehr schwierig, Mercedes den WM-Titel streitig zu machen. Trotzdem geben wir bei Ferrari natürlich an jedem Rennwochenende Vollgas – wir wollen wieder stärker werden und das Podest erklimmen. Ich werde jetzt aber nicht raten, wann wir wieder ein siegfähiges Auto haben werden. Hier in Kanada erlebten wir bisher immer spannende Grands Prix – einerseits wegen der Streckenführung und andrerseits auch wegen des Wetters, das hier eine grosse Rolle spielen kann.»