Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Formel-1-Zuschauerzahlen sinken weiter

Von Petra Wiesmayer
Die Formel 1 lockt immer weniger Zuschauer vor die Fernsehschirme

Die Formel 1 lockt immer weniger Zuschauer vor die Fernsehschirme

Die Formel 1 scheint bei den Fans immer weniger anzukommen. Die Zuschauerzahlen sanken in manchen Ländern bis zu 50 Prozent. Bernie Ecclestone macht sich aber keine Sorgen und ist sicher, dass sich das wieder ändert.

Am schlimmsten traf es laut der spanischen ZeitungMarca die Länder Südamerikas. Die Einschaltquoten bei den Formel-1-Rennen seien in manchen Regionen um 50 Prozent gesunken, aber auch in Europa sei das Interesse an der Königsklasse signifikant zurückgegangen.

«Basierend auf den ersten fünf Saisonrennen 2014 ist das Interesse in Italien um 20 Prozent gesunken, abhängig vom Erfolg von Ferrari», schreibt die Zeitung und erklärt, eine genauere Untersuchung der Einschaltquoten in Italien hätte sehr beunruhigende Ergebnisse zu Tage gebracht.

Alleine bei der Übertragung des Grand Prix von Kanada am vergangenen Wochenende hätten die beiden Sender RAI und Sky fast 3,5 Millionen Zuschauer weniger gehabt als im vergangenen Jahr. «In Spanien, wo man immer Fernando Alonso im Auge behalten muss, liegt der Rückgang bei 15 Prozent.» Laut der Analyse der Spanier ließ das Interesse der Fans an der Formel 1 bereits vor ein paar Jahren nach, als Sebastian Vettels Siegeszug begann.

2011 sahen weltweit noch 515 Millionen Zuschauer die Grands Prix , 2012 waren es nur noch 500 Millionen und auch die Beobachtungen der FOM bestätigen diese Zahlen. Die Untersuchungen des Formula One Managements zählten vergangenes Jahr, als Vettel die letzten neun Saisonrennen gewann, 50 Millionen Zuschauer weniger als im Vorjahr.

In Deutschland betrug der Rückgang 2013 zwar nur zehn Prozent, setzte sich aber 2014 um weitere drei Prozent fort, und das trotz – oder wegen – der Dominanz von Mercedes und der Top Form von Nico Rosberg.

Der ehemalige Benetton- und Renault-Teamchef Flavio Briatore sieht das Grundproblem in den Regeln. «Das ist keine Formel 1 mehr, die Formel 1 ist etwas anderes», sagte der Italiener bei Radio 24. «Die Fans mögen sie viel weniger, denn die Autos machen kaum noch Lärm. Dann sind da die Fahrer, die Benzin sparen und nur noch künstliche Überholmanöver vollführen, wenn der Heckflügel runter geklappt ist. Die Fahrer sind nur noch Buchhalter und keine Gladiatoren mehr.»

Bernie Ecclestone ist zwar auch kein Freund der neuen V6-Turbomotoren, glaubt aber, dass die Zuschauerzahlen wieder steigen werden. «Ich habe mit Leuten von RTL in Deutschland geredet», sagte der Brite letzten Monat gegenüber der Zeitschrift Forbes. «Sie sagten, es sei überraschend, dass die Zuschauerzahlen zurückgehen, egal in welchem Bereich.»

Den Grund dafür sieht der 83-Jährige im geänderten Freizeitverhalten der Menschen. «Die Leute haben nur eine begrenzte Freizeit. Sie sind auf Facebook, Twitter… es gibt so viele Dinge, die sie anschauen können. Man sieht, dass die Zuschauerzahlen zurückgegangen sind, aber letztlich werden die Menschen wieder vor die Fernseher zurückkehren.»

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