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Simona De Silvestro: Sauber-Renncockpit 2015 näher?

Von Mathias Brunner
Simona De Silvestro mit Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn

Simona De Silvestro mit Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn

Die Schweizerin Simona De Silvestro (25) ist neuer Partner der Marketing-Agentur DigitasLBi und rückt damit einem Stammplatz beim Sauber-Team immer näher.

Ist das ein weiterer Schritt Richtung Formel-1-Stammplatz für die 25 Jahre junge Simona De Silvestro? Die in Thun geborene, in der Westschweiz aufgewachsene Pilotin hat ein Abkommen mit der Marketing-Agentur DigitasLBi unterzeichnet, die weltweit 5700 Menschen beschäftigt. De Silvestro ist Markenbotschafterin für BRANDLive, ein Produkt, das es Firmen erlaubt, Informationen über ihre Marken oder ihre Erzeugnisse in Echtzeit und über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter zu verbreiten. Auf diese Weise sollen die Kunden schneller erreicht werden. Digitas selber nennt dieses Konzept vollmundig «die Zukunft des Marketing».

Hinter den Kulissen schmiedet De Silvestros Manager Imran Safiulla in aller Stille in Sponsorenpaket, um die schnelle Simona zur ersten Grand-Prix-Fahrerin in der Formel 1 seit Lella Lombardi 1976 zu machen – möglicherweise 2015 an der Seite des Holländers Giedo van der Garde.

Test in Austin (Texas) als nächster Schritt

Im August wird Simona De Silvestro ihren nächsten Formel-1-Test absolvieren. Dieses Mal wird die junge Schweizerin in Sauber-Diensten ihre Runden auf dem Circuit of The Americas in Austin drehen.

De Silvestro ist seit Beginn des Jahres «Affiliated Driver» bei Sauber und hat bereits im April ihren ersten Test im Sauber des Jahres 2012, dem C31, absolviert. Damals fuhr sie zwei Tage auf der Ferrari-Teststrecke in Fiorano, um einen ersten Eindruck des Formel-1-Autos zu bekommen. Ende Juni folgten dann drei Tage auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia, bei dem sie am Ende schon ihre ersten Qualifying-Runden fuhr.

Im August folgt nun Test Nummer 3, dieses Mal auf dem Circuit of The Americas in Austin, Texas, auf dem seit 2012 der Grand Prix der USA stattfindet. «Meine Rennkarriere hat sich in Amerika entwickelt, daher kann ich mir keine bessere Strecke vorstellen, um zu trainieren als den Circuit of The Americas», sagt die Schweizerin, die von 2010 bis 2013 in der amerikanischen IndyCar-Serie fuhr. «Die Strecke ist wirklich Weltklasse und eine der besten im gesamten Kalender. Ich kann es kaum erwarten, da zu fahren.»

Die Ankündigung folgte nach der Bestätigung, dass der Circuit of the Americas der «offizielle Trainingspartner» der 25-Jährigen sein wird. «Wir freuen uns sehr, ein Teil von Simonas Reise zu sein, die erste weibliche Stammpilotin in der Formel 1 zu werden», sagte COTA-Präsident Jason Dial. «Welcher Ort wäre besser für sie, um zu trainieren, als der Circuit of The Americas, die nordamerikanische Heimat des Weltklasse-Motorsports.»

Der vorsichtige und der mutige Weg

COTA ist nicht zufällig gewählt: In den USA ist Simona aufgrund ihrer Rennjahre in den Staaten überaus bekannt und beliebt. Das führt zum zweiten Grund für Austin: Nach den Tests wäre es nur logisch, dass die schnelle Schweizerin im Freitagtraining zum USA-GP zum Einsatz kommen wird. Dies ist jedoch vom Team noch nicht bestätigt.

Noch immer steht nicht fest, wer 2015 die beiden Plätze bei Sauber erhalten wird. Aber in Sachen Simona De Silvestro zeichnen sich seit längerem zwei Wege ab – wir nennen es den vorsichtigen und den mutigen Ansatz.

Der vorsichtige Ansatz?
Nach Tests in Fiorano, Valencia und Austin fährt Simona De Silvestro, PR-trächtig im Rahmen des USA-GP in Texas das erste Freitagtraining. 2015 absolviert sie eine komplette Sauber-Saison als Freitag-Testfahrer, um in Ruhe jede Strecke kennenzulernen. 2016 wird sie zum Stammfahrer befördert.

Der mutige Ansatz
Simona De Silvestro zeigt bei obigen Tests und in Austin so gute Ansätze, dass sie schon 2015 einen Platz als Stammfahrer erhält. Das Risiko dabei: Sie muss in erheblich kürzerer Zeit sehr viel lernen. Natürlich werden ihre Leistungen besonders argwöhnisch betrachtet (nicht zuletzt von Ewiggestrigen, die noch immer der Überzeugung sind, eine Frau könne kein guter Formel-1-Pilot sein). Ist sie nicht schnell genug auf Speed, würden im Handumdrehen Stimmen laut, dass sie es eben doch nicht drauf habe. Und dann wäre eine tolle Chance für die Formel 1 und Sauber verschenkt.

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