Paddy Lowe (Mercedes): «Unter Druck von Williams»
Mercedes-Technikchef Paddy Lowe: «Das ist nicht unbedingt ein harter Bremspunkt, und bis zu diesem Zeitpunkt funktionierten die Bremsen normal»
Für Paddy Lowe lief das Qualifying auf dem Hockenheimring nur zu 50 Prozent nach Plan. Der Mercedes-Technikdirektor durfte erst zuschauen, wie sein Schützling Lewis Hamilton in die Reifenstapel bretterte und am Ende Nico Rosbergs fünfte Pole-Position des Jahres bejubeln.
Der 52-jährige Brite erklärte nach dem Stechen um die Startaufstellung denn auch: «Das war ein weiterer Samstag mit gemischten Gefühlen für das Team. Zuerst einmal sind wir sehr glücklich, dass Lewis seinen Unfall im Q1 unbeschadet überstanden hat. Er hat zwar Schmerzen, kann morgen aber fahren. Und dann war da natürlich die grosse Genugtuung, als Nico seine fünfte Pole-Position des Jahres erzielte.»
Lowe verriet: «Zunächst hatte Nico Probleme, im ersten Qualifying-Abschnitt eine Rundenzeit zu setzen. Wir haben in der Tat gesehen, dass viele Fahrer an diesem Wochenende Schwierigkeiten hatten, eine vollständige Runde zu absolvieren. Danach fuhr er drei saubere Runden im Q2 und Q3, um die Pole-Position zu holen.»
Die grössten Kopfzerbrechen bereitete dabei das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa dem WM-Leader, wie Lowe unumwunden zugab: «Wie wir es schon in Österreich gesehen haben, stand er unter dem Druck von Williams, die an diesem Wochenende beide sehr gut laufen.»
Anders sah die Situation bei Rosbergs Teamkollegen Hamilton aus: «Bei Lewis war es eine andere Geschichte, er hatte einen Defekt an seiner vorderen, rechten Bremsscheibe. Das war ein neuer Satz, der für das dritte Training angebracht worden war, so wie wir es normalerweise auch machen. Ohne Vorwarnung kam es dann zu dem verhängnisvollen Defekt, als er in Kurve 13 bremste. Das ist nicht unbedingt ein harter Bremspunkt, und bis zu diesem Zeitpunkt funktionierten die Bremsen normal.»