Bernie Ecclestone: Prozess in München bald zu Ende?
Bernie Ecclestone mit Gattin Fabiana Flosi
Hat der Münchner Prozess gegen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone wegen angeblicher Bestechung dem Briten mehr zugesetzt als er zugibt? Bei seinen Auftritten im Rahmen der jüngsten Rennen wirkte Ecclestone bisweilen gedankenverloren und in sich gekehrt. Er ist wie ein Feuerwehrmann, der überall am Löschen ist – der Prozess in München, die sinkenden Zuschauerzahlen, ein Machtkampf um die Anteilsrechte im Formel-1-Sport. Das wäre für jeden Spitzenmanager anspruchsvoll, erst recht für einen 83-Jährigen.
Nun hat die Verteidigung des Briten in München einen schriftlichen Antrag auf Einstellung des Strafprozesses eingereicht. Sie hält die strafrechtliche Verantwortung ihres Mandanten für fragwürdig, jedoch extrem belastend.
Ecclestone wird vorgeworfen, den früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky beim Verkauf der Formel-1-Mehrheit im Jahre 2006 44 Mio Dollar bezahlt zu haben. Er habe damit Einfluss auf den Besitzer der Formel 1 nehmen und seinen Job an der Spitze sichern wollen. Ecclestone beteuert bis heute, er sei von Gribkowsky erpresst worden.
Bislang ist bei den Zeugenbefragungen wenig herausgekommen, was eine Verurteilung von «Mr. Formula One» rechtfertigen würde. Die Verteidigung betont denn auch, es gebe keinen Beweis für eine Bestechung, und dass der BayernLB bei der Veräusserung der Rechte ein Vermögensnachteil entstanden wäre, sei auch nicht ersichtlich.
Dennoch bietet die Verteidigung der BayernLB an, ihr Ausgleichszahlungen in Höhe von rund 25 Mio Euro zu zahlen. Die Staatsanwaltschaft prüft nun den Antrag.