Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Nico Rosberg–Lewis Hamilton: Internet-Ulk, Foul-Liste

Von Mathias Brunner
So stellt sich ein rechenschwacher Hamilton-Fan das ungefähr vor

So stellt sich ein rechenschwacher Hamilton-Fan das ungefähr vor

Im Internet und besonders in den sozialen Netzwerken fiebern die Formel-1-Fans von Nico Rosberg und Lewis Hamilton mit: auch durchaus mal mit einer zweifelhaften Aktion.

Längst haben sich die Fans ihre Meinung über die Silberpfeilpiloten gemacht, und so wie sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton zusehens voneinander entfernen, je näher sie sich auf der Bahn und im WM-Klassement kommen, so stark polarisiert der Zweikampf auch unter den Anhängern des Deutschen und des Briten.

Die Rosberg-Anhänger finden Hamilton arrogant und sehen ihn als beleidigte Leberwurst, wenn es mal nicht nach dem Geschmack des Weltmeisters von 2008 geht. Die Hamilton-Anhänger monieren, dass Nico wohl die Unterstützung des Kommandostands brauche, um ihren Lewis zu bügeln, und Mercedes ohnehin einen Deutschen als Champion wolle.

Falsch ist so ziemlich alles davon.

Vor kurzem pulsierte im weltweiten Netz eine Fälschung des Nachschlagewerks Wikipedia, genauer: jener Seite, welche die Formel-1-Saison 2014 zusammenfasst: Ein Spassvogel hat für die restlichen WM-Läufe von Belgien bis Abu Dhabi nur noch Siege für Hamilton eingetragen und lauter Ausfälle für Rosberg.

Die Reaktionen anderer Netzwanderer blieb nicht lange aus. «Das muss stimmen, schliesslich steht es im Internet», höhnte der eine. Der nächste schmunzelte: «Wer immer das getan hat, ist im Rechnen ja noch schlechter als ich – so viele Siege, so viele Ausfälle, und da steht zum Schluss bei den beiden noch immer die Punkteausbeute bis und mit Ungarn.» Dem nächsten fiel auf: «Wow, so viele Siege für Hamilton, und er ist noch immer hinter Rosberg!» Wieder ein anderer gab zu bedenken: «Es muss sich um eine neue FIA-Regel handeln. Nach der Idee von doppelten Punkten zum Finale kommt jetzt etwas Neues – ab nun gar keine Punkte mehr.»

Inzwischen geht die leidenschaftlich geführte Diskussion über die Stallorder von Mercedes in Ungarn weiter. Manche Fans haben ein gutes Gedächtnis: Hat Nico Rosberg nicht in Malaysia 2013 (von der «multi21»-Affäre um Sebastian Vettel und Mark Webber überschattet) den Mercedes-Befehl erhalten, sich hinter Lewis Hamilton einzureihen? Hat er da den Befehl etwa ignoriert? Rosberg schäumte nach dem Rennen, gab jedoch zähneknirschend zu: « Man muss den Mittelweg zwischen Teamgedanken und Eigeninteressen finden.» Fakt aber ist: dort blieb der schnellere Mann brav hinten.

Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle: «Damals sass am Kommandostand auch eine Respektsperson wie Ross Brawn.»

Beim Eigeninteresse wird im Grenzbereich operiert: In Bahrain griff Nico Rosberg mit einer unerlaubten Motoreinstellung an (die mehr Leistung freigibt), um Hamilton die Führung abzujagen. Das hat nicht geklappt. In Barcelona verteidigte Hamilton seine Führung gegen Rosberg mit diesem Plus an Leistung, ohne davon den Kommandostand in Kenntnis zu setzen. Das hat geklappt. In Monaco rutschte Rosberg in den Notausgang, Hamilton unmittelbar hinter ihm. Der Brite ist bis heute nicht überzeugt, dass damals alles mit rechten Dingen zuging, jedenfalls war seine schnelle Runde beim Teufel. Die FIA hingegen konnte Rosberg kein Vergehen nachweisen, der Vertrauensbruch bleibt. In Ungarn nun ein zweifelhafter Funkspruch des Kommandostands, den Hamilton befremdlich fand und auf seine Weise beantwortete. Er liess Rosberg nicht passieren.

In der Rangliste zweifelhafter Aktionen kommen wir also auf ein Ergebnis von 2:2. Aber wie im WM-Duell der beiden, das nach elf Rennen mit 202:191 fast ausgeglichen ist, wird es nicht beim Unentschieden bleiben.

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