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Toto Wolff (Mercedes): Lewis Hamilton-Feuer geklärt

Von Rob La Salle
Mercedes-Rennchef Toto Wolff spricht über die Vorkommnisse in Ungarn samt Motorbrand von Hamilton und das weitere Duell seiner beiden Alphatiere Lewis und Nico Rosberg.

Nach dem Ungarn-GP wusste Toto Wolff «nicht so recht, ob ich lachen oder weinen sollte. Wir waren nach dem Fallen der Zielflagge wie erstarrt, weil wir die Ränge 3 und 4 geholt hatten. Und dies, nachdem ein Auto von der Pole-Position losgefahren war und das andere aus der Boxengasse ...»

Wolff bedauert: «Bei Nico war es ein Fall von Hätte, Wäre, Wenn. Was wäre gewesen, wenn er nicht hinter dem Safety-Car gelandet wäre? Was wäre gewesen, wenn seine Bremsen während dieser Runden nicht überhitzt hätten? Das führte hinterher dazu, dass seine elektronische Hinterradbremse zwischenzeitlich nicht funktionierte. Das kostete ihn Positionen, als das Rennen wieder freigegeben war. Was wäre gewesen, wenn er Lewis vor dem Ende seines dritten Rennsegments hätte überholen können?»

Für Wolff zeigte Lewis «eines der besten Rennen der Saison. Zeitweise sah es sogar so aus, als würde er gewinnen können! Sein Überholmanöver gegen Vergne zeugt von Killerinstinkt – genau das wollen die Fans sehen.»

Und wie war es nun am Kommandostand mit den umstrittenen Funkbefehlen? Wolff: «Beim Safety-Car entschlossen wir uns dazu, die Strategien zu teilen. Damit wollten wir uns von den Fahrzeugen um uns herum absetzen und unsere Siegchancen wahren. Da lag Nico zwei Positionen vor Lewis. Wir setzten dann bei Rosberg auf eine aggressive Dreistopp-Taktik, bei Lewis auf zwei Stopps mit einem langen letzten Rennteil. Wir sagten Lewis, er solle Nico passieren lassen, weil wir zu jenem Zeitpunkt davon überzeugt waren, dass beide noch eine Siegchance haben.»

Widerspricht das alles nicht dem ursprünglichen Plan, beiden Fahrern frei Bahn zu geben?

Wolff weiter: «Als Team wollen wir Rennen und Titel gewinnen. Wir glaubten wirklich, dass beide um den Sieg kämpfen können, nicht in Anführungszeichen nur um einen Podestplatz. Wenn Fahrer eines Teams mit unterschiedlichen Strategien fahren, ist es normalerweise üblich, dass man sich nicht gegenseitig das Leben schwermacht. Aber wir müssen akzeptieren, dass wir uns nicht mehr in einer normalen Situation befinden.»

Wolff sagt zum Thema vermeintlicher Stallorder: «Unsere Entscheidungen lagen im Rahmen der eigenen Vorgaben – immer primär das tun, was für das Team das Beste ist. Aber wir weichen nicht vom Kurs ab: die Fahrer dürfen weiterhin frei gegeneinander antreten. Die Diskussion um Stallorder lenkt nur von unserem echten Problem ab, der Zuverlässigkeit.»

Der Grund für den Brand am Wagen von Hamilton im Abschlusstraining ist gefunden: es war zu einem Ermüdungsdefekt einer Hochdruckbenzinleitung gekommen.

Wie geht es nun weiter?

Toto Wolff macht sich keine Illusionen: «Der WM-Kampf ist hart, und wir werden noch einige Spannungen erleben.»

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