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Piero Ferrari: «Enzo Ferrari dreht sich im Grab»

Von Rob La Salle
Fernando Alonso mit Piero Ferrari

Fernando Alonso mit Piero Ferrari

Piero Ferrari (69), Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari, über die Rückkehr nach Belgien, die Formel-1-Sommerpause und Fernando Alonso.

Der Legende zufolge ist das «cavallino rampante», das sich aufbäumende Pferd von Ferrari, erstmals bei einem Rennen in Spa-Francorchamps zu sehen gewesen. «Das ist ein Zeichen des Schicksals», sagt Piero Ferrari, Sohn des legendären Rennstallgründers Enzo Ferrari, meinem Kollegen Leo Turrini. Piero Ferrari spricht den Gedanken aus, mit dem viele in den kommenden Tagen in die Ardennen reisen: «Dieser Kurs ist etwas ganz Besonderes. Selbst wenn die Strecke an vielen Stellen geändert worden ist, so hat sie sich doch ihre ganz eigene, unwiderstehliche Faszination bewahren können.»

In Belgien feierten zwei Ferrari-Stars einige ihrer grössten Stunden: Michael Schumacher, Spa-Francorchamps war das Rennen in seinem Wohnzimmer, wie er es jeweils nannte, und Zwei- und Vierradlegende John Surtees. Piero Ferrari: «Die jüngeren Fans werden sich kaum an ihn erinnern können, aber ich habe ihn in Belgien fahren sehen – er war ein Dämon auf Rädern.»

Die heutigen Tifosi denken an Anderes. Sie fragen sich, kurzfristig, wie konkurrenzfähig das Modell F14 T in Belgien wohl sein wird und, längerfristig, ob Fernando Alonso im Team bleibt.

Piero Ferrari weiter: «Es hilft nichts, darum herum zu reden, wir liegen hinten. Aber ich weiss, dass sich die harte Arbeit aller im Werk auszahlen wird. Und ich fände es traurig, wenn man erstmals seit rund zwanzig Jahren eine Saison ohne Sieg abschliessen würde.»

Über die heute zu Ende gegangene Zwangspause sagt Piero: «Mein Vater würde sich im Grab drehen. Er hasste «ferragosto», die traditionellen Ferien in Italien. Und er freute sich wie ein Kind, wenn er in Fiorano einen Test auf den 15. August ansetzen konnte. Heute, so scheint mir, ist in der Formel 1 alles verboten – Tests innerhalb der Saison, die Motorentwicklung, die Verwendung anderer Getriebeabstufungen. Es fällt mir schwer, mich mit der modernen Formel 1 zu identifizieren.»

«Alonso? Ich hoffe, er bleibt bis zu seinem Rücktritt bei Ferrari. Ich kümmere mich nicht um die Gerüchteküche, ich greife nicht in Vetragsverhandlungen ein. Ich spreche hier vom Wert eines Piloten. Ich bleibe überzeugt davon, dass Alonso für uns der richtige Mann ist. Wir müssen ihm und Kimi nur ein konkurrenzfähiges Auto geben.»

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