Danner: «Badoer ist nur peinlich»
Chinese GP Friday 17/04/09
Christian Danner freut sich: «Was haben wir aus diesem Abschlusstraining gelernt? Dass es für ein gut organsiertes, knackiges, kleines Rennteam durchaus möglich ist, Pole-Position zu fahren.»
«Gut, du brauchst dazu den richtigen Motor. Aber man muss sich mal überlegen, wie lange dieses Team herumgemurkst hat, nachdem es Eddie Jordan verkauft hatte – Midland, Spyker, Force India. Nun hat man das mit überschaubaren Mitteln auf die Reihe gekriegt. Und das mit einem Chassis, das zum Saisonbeginn als das schlechteste im Feld galt!»
«Was mir persönlich halt wahnsinnig viel Freude macht, ist die Pole für meinen altem Kumpel Fisichella. Das ist irre. Klar ist die Pole mit leichterem Auto erkauft worden, aber trotzdem musst du eine solche Zeit erst mal fahren. Hut ab!»
Auch Christian Danner ist von Red Bull Racing leicht enttäuscht. «Ich weiss nicht, was die gemacht haben. Die sind im freien Training ja kaum gefahren. Das Auto scheint mit vollem Tank nicht so schnell zu sein wie mit fast leerem, und natürlich fällt dem Team nun auf den Kopf, dass man Sorgen mit den Renault-Motoren hat und die schonen muss. Die müssten dennoch besser sein.»
Auch für Danner steht fest, dass Luca Badoer mit einem weiteren letzten Platz im Abschlusstraining für Ferrari eigentlich unhaltbar geworden ist. «Aber», warnt der Münchner, «ich bin überzeugt, Ferrari wird wieder eine seltsame Lösung finden. Badoer hat sich einen Anfängerfehler geleistet, das ist nur peinlich. Aber ein Rennfahrer muss doch wissen, was er kann und was er vielmehr nicht kann. Badoer ist in den letzten zehn Jahren kein besserer Rennfahrer geworden, und er war damals beim Schumi-Unfall schon offenbar nicht wertvoll genug, um Michael zu ersetzen. Damals durfte Mika Salo ran. Und nun? Ich bin überzeugt, Ferrari wird wieder eine seltsame Entscheidung treffen. Klar wäre Fisichella die logische Wahl, aber wie oft hat Ferrari schon logisch entschieden?»
BMW-Sauber auf den Rängen 3 und 5, das hat auch Danner verblüfft. «Klar ist BMW-Sauber im Aufwärtstrend, aber das erklärt nicht diesen Sprung. Ein Grund für die tolle Leistung ist die Tatsache, dass es Nick Heidfeld überrissen hat, dass man mit dem harten Reifen drei Runden am Stück fahren kann. Und das ist genau etwas, das beispielsweise Jenson Button nicht begriffen hat.»
Schlussbemerkung von Danner: «Barrichello hat – ganz im Gegensatz zu Button – erneut überzeugt. Es gibt derzeit für Teamchef Ross Brawn überhaupt keinen Grund, warum er den Brasilianer ziehen lassen sollte. Und das wird starke Auswirkungen auf den Fahrermarkt haben. Wenn das so weitergeht, wird Rubens noch Weltmeister ...»