Ferrari: Noch viel Arbeit - auch für Sebastian Vettel
Pat Fry
Der Herstellertitel ging bereits in Russland an Mercedes, und auch in der Fahrerwertung kämpfen die Silberpfeile in Lewis Hamilton und Nico Rosberg um die Formel-1-Krone. Die Saison 2014 könnte für Ferrari sogar die schlechteste seit 1993 werden. Auch die beiden damaligen Piloten Jean Alesi und Gerhard Berger schafften keinen einzigen Sieg.
Kein Wunder also, dass Ferrari bereits seit einiger Zeit an das neue Jahr denkt. So auch am kommenden Wochenende in Austin. Sebastian Vettel wird es gerne hören. Der viermalige Weltmeister wird nach seinem in Japan verkündeten Abschied von Red Bull mit der Scuderia in Verbindung gebracht.
2015 könnte es aber sogar noch schlimmer kommen. Laut Informationen unseres Kollegen Alberto Antonini der italienischen Autosprint verliefen erste Simulationen mit dem neuen Renner der Scuderia mehr als enttäuschend.
Der F2015, wie das Auto des kommenden Jahres heißen soll, ist ganze zwei Sekunden langsamer als der F14T zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres war. Natürlich kann man aus diesen Ergebnissen keine endgültigen Schlüsse ziehen, da die gewonnen Daten lediglich aus Simulationen stammen, bedenkt man aber die Leistung des aktuellen Autos auf der Strecke, scheinen die Vorzeichen für nächstes Jahr wenig erfreulich.
Nach dem letzten Doppelpack in Japan und Sotschi habe man bei Ferrari nun aber nochmal drei Wochen Vorbereitung gehabt, also eine Woche extra. «Das hat uns mehr Zeit gegeben, einige Testteile vorzubereiten. Sie zielen alle darauf ab, mehr über die Performance zu lernen und uns zu verbessern, aber immer mit einem Auge auf 2015», sagte Ferrari-Chefingenieur Pat Fry.
Ferrari hatte wie einige andere Teams auch arge Probleme nach dem Start der neuen Ära mit den V6-Turbomotoren. Deshalb ist klar, dass sich der italienische Traditionsrennstall in allen Bereichen verbessern muss. Das Verständnis und das Wissen sei nun groß, sagte Fry: «Es ist aber ebenso klar, wo wir uns im Gegensatz zur Konkurrenz verbessern müssen.»
Ferrari habe sich einige große Ziele gesetzt, was die Power Unit und die aerodynamischen Entwicklung angehe. Schlüsselfaktoren, auch in der kommenden Saison.
«Diese Ziele müssen wir erreichen, um konkurrenzfähig zu sein und das ist der Hauptfokus in der Fabrik derzeit, wie auch in den kommenden fünf Monaten», so Fry. Nach der Saison dann auch vielleicht mit Sebastian Vettel.