Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton am Pranger: Joey Barton tritt nach

Von Mathias Brunner
Der Fussballer Joey Barton ist am Schimpfen

Der Fussballer Joey Barton ist am Schimpfen

Vor wenigen Tagen hat der Fussballer Joey Barton die Wahl von Lewis Hamilton zur Sportpersönlichkeit des Jahres heftig kritisiert. Nun tritt der Mittelfeldspieler tüchtig nach.

Für die Medien in England ist es ein Festessen, aber so mancher Mann auf den britischen Strassen fragt sich allmählich: Was hat dieser Joey Barton eigentlich gegen Lewis Hamilton?

Am vergangenen Wochenende war Formel-1-Champion Hamilton zur britischen Sportpersönlichkeit des Jahres gewählt worden. Die Fans wählten bei der BBC über Telefon ihren Sportler des Jahres, Hamilton erhielt am meisten Stimmen, 209.920, um genau zu sein. Das entspricht 33,8 Prozent aller Anrufe. Der Golf-Weltranglistenerste McIlroy kam auf 123.745 Stimmen (oder 19,9 Prozent). Dritter wurde der Leichtathlet Jo Pavey.

Der Fussballspieler Joey Barton (32), Mittelfeldspieler der Queens Park Rangers, schimpfte anschliessend via Twitter in mehreren Tiraden, eigentlich dürfte Hamilton überhaupt nicht zur Wahl aufgestellt sein, wo er doch ein Steuerflüchtling sei: «Kann es nicht fassen, dass sie den SPOTY dem Hamilton gegeben haben. 1. Formel 1 ist der langweiligste Sport je. 2. Er hatte seinen Hund dabei. 3. Er ist ein Steuerflüchtling. Jeder Nominierte hätte es mehr verdient als Hamilton. Steuerflüchtlinge sollten davon ausgeschlossen werden, Auszeichnungen zu erhalten, welche von Steuerzahlern finanziert und vergeben werden Hamilton ist ein furchtbares Vorbild. Welcher Präzedenzfall wird hier geschaffen? Das ist ein schlechter Tag für unsere Geschichte.»

Offenbar hat sich der Fussballer noch nicht beruhigt, denn heute tritt er medienträchtig nach, auch dies in mehreren Tweets.

«Wenn ich sage, dass Hamilton ein schlechtes Vorbild ist, dann hat das nichts mit seinem Verhalten zu tun. Und alles mit seinem Status als Steuerzahler. Sollen denn all unsere aufstrebenden Jungen, nicht nur Sportler, davon träumen, möglichst viel Geld zu verdienen, um dann so schnell wie’s geht in ein Steuerparadies zu ziehen? Hamilton kann tun und lassen, was er will. Für mich ist er einfach ein beunruhigender Präzedenzfall.»

Hier irrt der Fussballer ein wenig: Britische Racer wie Jackie Stewart oder Nigel Mansell lebten auch in steuergünstigeren Ländern. Aber das nur als Fussnote.

Der Rennfahrer hatte sich gegen die Vorwürfe von Barton gewehrt, dass er sehr wohl in England Steuern zahle, so wie in fast 20 weiteren Ländern, wo er Grands Prix bestreite. Und dass er immerhin mithelfe, bei 1000 Mitarbeitern von Mercedes und deren Familien das Brot auf den Tisch zu bringen.

Aber Joey Barton fegt das vom Tisch: «Wenn wir das alle so täten, dann wäre dieses Land gev...lt. Vergesst die Leute, die für ihn arbeiten. Vergesst, dass er in so vielen Ländern Steuern zahlt, wie er vorschützt. Welches Land hat ihm und seiner Familie denn die Möglichkeit gegeben, zu wachsen und zu gedeihen und sich als Mensch zu entwickeln? Ich finde es nicht zu viel verlangt, dass der angeblich beliebteste Sportsmann von Grossbritannien hier Steuern zahlt. Er muss ja nicht ein Körperglied hergeben. Keiner zahlt gerne Steuern. Vor allem dann nicht, wenn diese Dödel der Regierung sie verschleudern. Aber es ist zwingend erforderlich, dass die Gemeinschaft geschützt wird und sich die Reichsten nicht mit ihrem Geld aus dem Staub machen.»

«Wenn Hamilton sein britisches Image dazu nutzt, ständig Sponsoren anzuziehen, dann sollte er auch hier Steuern zahlen. Er hat jahrelang von der Infrastrukur dieses Landes profitiert. Die Reichen sollten genau so Steuern zahlen wie die Armen. Also wieso sollte ein Rennfahrer anders behandelt werden als ein Lastwagenfahrer?»

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