Zanardi: Sebastian Vettel nicht auf Hamilton-Niveau
Alex Zanardi
«Das Resultat der vergangenen WM war verdient. Meiner Meinung nach ist Hamilton der beste Fahrer im Feld im Moment. Der Einzige, der ihm nahe kommt, ist Alonso. Aber ich denke, dass Lewis einen Schritt über ihm ist», sagte Zanardi dem Journalisten Leo Turrini.
Hamilton hatte in der abgelaufenen Saison elf von 19 Rennen gewonnen, sich das ganze Jahr über einen erbitterten Zweikampf mit seinem Teamkollegen Nico Rosberg geliefert, sich beim Finale in Abu Dhabi den Titel aber letztendlich ungefährdet gesichert. Damit hat der Brite zwei WM-Titel auf seinem Konto, genauso viele wie beispielsweise Alonso.
Alonso hatte mit seinem Ferrari genauso wie Sebastian Vettel in seinem Red Bull mit Problemen zu kämpfen. Sowohl der Spanier als auch der viermalige Champion Vettel blieben 2014 komplett ohne Sieg. Während Alonso jahrelang das Beste aus seinem unterlegenen Auto herausholte, war es nach Jahren der Dominanz für Vettel das erste Mal, dass er mit einem technisch unterlegenen Auto auskommen musste.
Von seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo wurde er zudem oftmals geschlagen, sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Für viele Kritiker war es auch ein Beweis, dass Vettel rein vom Können her nicht der beste Pilot in der Startaufstellung ist.
Ähnlich sieht es auch Zanardi. «Ich denke, dass Vettel ein großartiger Fahrer ist, aber er ist vielleicht nicht auf dem Level eines Hamilton oder Alonso. Wir sprechen dennoch von einem sehr, sehr talentierten Fahrer, der mit der richtigen Einstellung nach Maranello gehen wird», so Zanardi weiter.
Alonso wechselt zur neuen Saison zu McLaren, seinen Platz bei Ferrari nimmt Vettel ein und wird neuer Teamkollege von Kimi Räikkönen. Für Zanardi eine sehr interessante Konstellation. «Mal abgesehen vom Auto, was natürlich wichtig sein wird, wird es auch interessant werden, wie Vettel und Räikkönen auf ihre jüngsten Erfahrungen reagieren werden», sagte der Italiener. Denn wie Vettel wurde auch Räikkönen von seinem Ex-Teamkollegen Alonso deutlich distanziert.
Und Ferrari räumte jüngst bereits ein, dass man damit rechnet, dass es etwas länger dauern könnte, bis man an alte Erfolge anknüpfen kann. Deshalb stellt sich Zanardi die Frage: «Wie wird es dem neuen Ferrari-Duo mit einem Auto ergehen, von dem wir schon jetzt wissen, dass es nicht an der Spitze stehen wird?»