Franz Tost: Max Verstappen wie Vettel und Hamilton?
Franz Tost in Suzuka mit Jos und Max Verstappen
Wenn am 15. März 2015 in Melbourne die Startampel erlischt, werden viele Augen auf ihn gerichtet sein: Max Verstappen wird als 17-Jähriger für Toro Rosso sein Grand-Prix-Debüt geben, aufgrund des ab 2016 geltenden Mindestalters für Formel-1-Youngster ein Rekord für die Ewigkeit.
Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost erwartet vom holländischen Supertalent eine Menge, wie er auf der Webpage verstappen.nl festhält: «Seit mich Jos Verstappen seinem Sohn vorgestellt hat, damals war der Junge noch Kartfahrer, habe ich die Karriere von Max verfolgt. Ich war tief beeindruckt, wie er in Varennes zum Kart-WM-Titel fuhr. Ich war ebenso beeindruckt, wie er sich in seiner ersten Formel-3-Saison schlug. Schon am ersten Testtag in Budapest tauchte sein Name in der Tabelle ganz oben auf. Wenn ein Kartfahrer gleich in die Formel 3 aufsteigt und dort dann jedes dritte Rennen gewinnt, dann zeigt das, was in ihm steckt.»
«So ging es weiter: beim ersten Freitagstrainings-Einsatz in Japan überzeugte Max mit Umsicht und Speed. Er bewies eine tolle Fahrzeugkontrolle und verblüffende Reife. Du hast bei ihm immer den Eindruck, dass er alles im Griff hat. Wenn wir ihm das richtige Auto hinstellen, dann wird es nicht lange dauern, bis er seine ersten Punkte einfährt.»
Vielleicht schon in Melbourne? Max wäre der 60. Fahrer in der Formel-1-WM, dem das Kunststück gelingt, im ersten Grand Prix in die Punkte zu fahren. Zuletzt gelang dies Daniil Kvyat 2014 (Neunter in Australien), Paul Di Resta 2011 (Zehnter in Australien), Sébastien Buemi 2009 (Siebter in Australien), Sébastien Bourdais 2008 (Siebter in Australien), Sebastian Vettel 2008 (Achter in den USA), Lewis Hamilton 2007 (Dritter in Australien) sowie Nico Rosberg 2006 (Siebter in Bahrain).
Franz Tost weiter: «Max befindet sich in einer Lernphase, zeigt aber bereits erstaunlich grosses Verständnis, was den Umgang mit den Reifen betrifft. Er hat schon einige Dauerläufe absolviert, ein ganzes Rennen zu fahren, ist jedoch eine andere Hausnummer.»
Die angebliche mangelnde Erfahrung des jungen Verstappen kann Franz Tost keinen Moment beunruhigen: «Max ist auf den Rennstrecken gross geworden, die Pisten waren gewissermassen seine Schule. Er bringt jede Menge Erfahrung mit. Zudem ist er ein Computer-Kid, der mit Spielkonsolen aufwächst, also kann ihn die komplexe Bedienung eines modernen Formel-1-Renners nicht schrecken.»
«Wir sind in der WM 2014 Gesamtsiebte geworden, also muss unser Ziel darin bestehen, besser abzuschneiden. Wir visieren mindestens Rang 6 an. Dazu brauchen wir nicht nur schnelle Fahrer, sondern auch Piloten, welche regelmässig in die Punkte fahren. Ich weiss, wenn wir Max und Carlos das richtige Werkzeug geben, dann können sie dieses Ziel erreichen.»