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Marussia: Renneinsatz 2015 dank Gene Haas?

Von Mathias Brunner
Marussia ist noch nicht am Ende

Marussia ist noch nicht am Ende

Aus England ist zu hören: Der US-Amerikaner Gene Haas (geplanter Formel-1-Einstieg 2016) rekrutiere eifrig Angestellte des früheren Marussia-Rennstalls. Ist er der grosse Retter?

Die Marussia-Rennwagen befinden sich derzeit am Flughafen von Abu Dhabi, in einer Art Dornröschenschlaf. Ein Rettungsversuch von Marussia, um im letzten November am WM-Finale 2014 auf dem Yas Island Circuit teilzunehmen, war buchstäblich in letzter Minute gescheitert – das notwendige Geld für den Einsatz in Abu Dhabi kam nicht. Da war aber das Material schon im Flieger.

Seither glaubten nicht nur Pessimisten, dass aus Marussia kein Phoenix wird. Es folgten im Dezember zwei Auktionen, bei welchen viel Rennmaterial verkauft wurde. Das Werk in Banbury soll vom US-Amerikaner Gene Haas übernommen worden sein, der hinsichtlich seines Formel-1-Einstiegs 2016 eine europäische Basis braucht.

Gestern Montag dann die überraschende Kunde von Insolvenzverwalter «FRP Advisory»: «Die dritte Auktion des Marussia-Materials ist abgesagt worden, um vielversprechende Verhandlungen mit einer dritten Partei zu führen.»

Der langjährige Marussia-Teamchef John Booth sagte der BBC: «Wir stehen in recht weit gediehenen Verhandlungen mit einem neuen Investor, der glaubwürdig ist.»

Nun kursiert in England: dieser Investor sei Gene Haas.

Ein Hirngespinst muss dies durchaus nicht sein: der Werkzeugmaschinenhersteller hat die finanzielle Power, um die rund 40 Mio Euro Schulden von Marussia zu begleichen. Möglicherweise schmilzt der Schuldenberg sowieso, denn mit rund der Hälfte dieses Betrags steht Marussia beim künftigen Haas-Partner Ferrari in der Kreide. Dort erhält Haas Sonderkonditionen.

Wieso ein verfrühter F1-Einstieg? Haas würde sich durch den Einsatz modifizierter 2014er Renner das Lehrjahr 2016 ersparen. Er könnte ohne Druck ein Jahr lang Hauptprobe spielen, um 2016 dann mit dem eigenen Auto zu kommen. Bis dann würde im Team längst jeder Handgriff sitzen.

Auch finanziell ist der Einsatz verlockend: Kollabiert Marussia, verfällt der Anspruch auf den Erlös aufs 2014er Preisgeld. Doch Marussia ist dank Jules Bianchis neuntem Rang in Monte Carlo auf Rang 9 im Markenpokal 2014 gelandet, vor den punktelosen Sauber und Caterham. Führte Haas den Rennstall weiter, könnte er ein Recht auf die angeblich 15 Mio Dollar geltend machen.

John Booth hält die Chance auf die Rettung von Marussia für «ziemlich hoch». Das Team ist gemäss des Autoverbands FIA unter dem Namen Manor noch immer für die Formel-1-WM 2015 eingeschrieben.

Angeblich hat Gene Haas auch die intellektuellen Rechte am (als Windkanalmodell existierenden) 2015er Marussia erworben. Der US-Amerikaner hat dazu bislang nicht Stellung genommen.

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