Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Williams: Kuriose Aufklärung

Von Peter Hesseler
Sam Michael hatte in Monza viel zu forschen

Sam Michael hatte in Monza viel zu forschen

Wieso das Williams-Team beim Italien-GP versagte und Nakajimas Heckpartikel in Rosbergs Frontflügel wiedergefunden wurde.

Das Williams-Team blickt auf ein schwarzes Wochenende zurück. Nach acht Rennen mit Punktgewinn für Nico Rosberg ging das Team aus Grove (GB) in Monza leer aus.

Selbst Windkanalarbeiten, die schon am Wochenende des Belgien–GP zwei Wochen vorher begannen und mit Hochdruck zu besseren aerodynamischen Entwicklungen für die italienische Hochgeschwindigkeitsstrecke führen sollten, zahlten sich in keinster Weise aus.

Im Gegenteil: Neben Rosberg blieb auch Kazuki Nakajima im ersten Qualifikationsabschnitt hängen. Die Toyota-Motoren erwiesen sich auf den Geraden nicht als grosse Hilfen.

Das Rennen lief völlig krumm, mit Startkollisionen beider Fahrer und einem Zusatz-Stopp für Rosberg, der mit einem scheinbar platten Reifen an die Box kam, aber die Mechaniker befanden die Walze für einwandfrei, hatten dafür später Probleme beim Reifenwechsel, weil die Radbefestigung durch die Berührung mit einem Renault in Mitleidenschaft gezogen war. Überdies vermurkste ein in der Karosserie verfangenes Schrott-Teil eines Gegners die aerodynamische Fahrzeugbalance.

An dieser Stelle liefert das Williams-Team eine mustergültige detektive Nachbearbeitung des GP. Technikchef Sam Michael erklärt: «Eine von Nakajimas hinteren Endplatten wurde in Runde 1 beschädigt und blieb auf der Strecke liegen. Ein Gegner fuhr danach in Kurve 3 genau über dieses Teil, wirbelte es auf und beförderte es in Rosbergs Auto, wo es im Frontflügel steckenblieb. Dies kostete Nico eine Menge Abtrieb.»

Rosberg wurde letztlich auf Position 16 abgewunken, Nakajima als Zehnter. Beeindruckend an den Williams bleibt einzig die Standfestigkeit. Rosberg ist 2009 in 13 Rennen noch ohne Defektausfall.

Sam Michael sagt: «Nach Spa-Francorchamps mit seiner mittelmässigen Abtriebseinstellung erforderte Monza von der Aerodynamik geringen Abtrieb, weniger als alle anderen Strecken. Unser Fahrzeug ist aber aerodynamisch für die Mehrheit der Kurse ausgelegt, die mit viel Abtrieb gefahren werden.»

Ausserdem habe sich das Fehlen des Energie-Rückgewinnungssystems KERS in Monza besonders bemerkbar gemacht.

Für den Singapur-GP am 27. September kündigt Michael einige aerodynamische Weiterentwicklungen an, verbunden mit dem Ziel, in den letzten vier Rennen regelmässig aus eigener Kraft in die Punkte zu fahren.

2008 wurde Rosberg beim Debüt auf dem Stadtkurs in Südostasien Zweiter.

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