Nick Heidfeld: «Am F1-Aus hatte ich zu knabbern»
Nick Heidfeld
183 Rennen war er für Prost, BMW Sauber, Jordan, Williams und Renault gefahren, ein Sieg gelang ihm dabei nicht. Die Chance sollte er nach seinem Aus auch nicht mehr erhalten.
Ein Aus, das Spuren hinterlassen hatte. «Vor allem kurz nach meinem Aus war es extrem schwierig für mich. Bei Lotus war für mich mitten in der Saison 2011 Schluss – so stellt man sich keinen Abschied vor. Ich konnte nicht absehen, dass meine Karriere vorbei ist, ich konnte mich nicht darauf einstellen, wann mein letztes Rennen war. Das war hart, daran hatte ich zu knabbern. Das hat gedauert, bis ich darüber hinweg war. Aber ich habe neue Kraft daraus geschöpft», sagte Heidfeld der «FAZ».
Inzwischen ist Heidfeld in der neuen Formel E unterwegs, und von der Elektroserie ist er angetan. «»Der Sound ist cool, er gefällt mir. Mein Rennwagen klingt beinahe wie ein Kampfjet, ein leiser Kampfjet. Es ist eine Art Surren, und das verändert sich im Klang, je nachdem, wie schnell man ist», so Heidfeld. Außerdem: «Auch bei uns gibt es einen Weltmeister – und der würde ich gern einmal werden.»
Sein Lieblingsauto kommt allerdings aus der Königsklasse. «Ein McLaren, das Weltmeister-Auto von Mika Häkkinen aus der Saison 1998. Damals war ich dort Testfahrer – und dieses Auto war eine Wucht. Er war so wunderbar ausbalanciert, hatte so viel Power, ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mit dieser Maschine eine Einheit bilde», so Heidfeld.
Und vor allem war es laut. Ganz im Gegensatz zu den Autos der heutigen F1-Generation. «Wenn ich an die Zeit in der Formel 1 denke, dann höre ich noch immer diese Motoren, die bis zu 20.000 Umdrehungen geleistet haben, die so laut kreischten, dass sie Gänsehaut verursacht haben», so Heidfeld. «Dieser Sound ist wichtig für die Formel 1, er gehört zur DNA dieser Serie. Es ist schade, dass die Boliden nicht mehr so klingen wie früher. Ein Tourenwagen ist heute lauter.»