Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Williams: Auch 2015 zweite Kraft hinter Mercedes?

Von Vanessa Georgoulas
Valtteri Bottas im Williams FW37: Starker Auftakt nach Verspätung

Valtteri Bottas im Williams FW37: Starker Auftakt nach Verspätung

Das Williams-Team startete erst kurz vor Mittag in den ersten Jerez-Testtag, dafür beeindruckte Valtteri Bottas im FW37 mit flotten Runden.

Für Williams begann das neue Formel-1-Jahr hektisch: Nachdem der Rennstall aus Grove den FW37 vor Beginn der Testfahrten noch in Natura präsentiert hatte (zuvor hatte man schon digitale Zeichnungen des FW37 veröffentlicht), mussten ein paar ungeplante Vorbereitungsarbeiten erledigt werden, bevor Valtteri Bottas auf den Circuito de Jerez durfte.

Erst um 11:44 rückte der schnelle Finne zu seinen ersten offiziellen Testkilometern aus uns erst um halb Eins drehte Bottas seine erste gezeitete Runde. Der 25-Jährige aus Nastola kam auch gleich auf Touren: Nach nur wenigen Runden konnte er mit 1:23,906 min auf 0,8 Sec auf Leader Nico Rosberg herankommen. Bottas war damit zu diesem Zeitpunkt der einzige Pilot, dem weniger als eine Sekunde auf den Spitzenreiter im Silberpfeil fehlte.

Dass sich Sebastian Vettel im Ferrari kurz darauf auf den ersten Platz schob und dessen Ex-Teamkollege Daniel Ricciardo den Williams-Fahrer nur wenig später auf Platz 4 verdrängte, vermochte die Freude über den flotten Auftakt nicht trüben. In der Folge drehte Bottas mehrere Runden am Stück und war dabei ungefähr gleich schnell wie Mercedes-Ass Rosberg unterwegs.

Nicht nur die Fans, auch die Protagonisten der Boxengasse von Jerez fragen sich: Ist Williams auch 2015 die zweitstärkste Kraft im aktuellen Formel-1-Feld? Wir erinnern uns: Schon im vergangenen Testwinter präsentierte sich das Team aus Grove stark – und bestätigte diese Form in der darauffolgenden Saison auch.

Williams Mercedes FW37

Technische Daten

Chassis
Monocoque. Eigenbau aus Kohlefaser- und Honigwaben-Struktur, das alle nötigen FIA-Crash-Tests bestanden hat

Vorderradaufhängung
Doppelte Querlenker, über Schubstreben aktivierte Federelemente und Stabilisatoren

Hinterradaufhängung
Querlenker mit durch Zugstreben aktivierte Federelemente und Stabilisatoren

Kraftübertragung
Stufenloses semi-automatisches Williams-Acht-Gang-Getriebe inkl. Rückwärtsgang, elektro-hydraulisch aktivierte Gangwahl

Kupplung
Kohlefaser-Lamellenkupplung

Stossdämpfer
Williams

Felgen
Aptech (aus Magnesium)

Reifen
Pirelli 245/660/13 (vorne) und 325/660/13 (hinten)

Bremssystem
AP, 6-Kolben-Vorderbremse und 4-Kolben-Hinterbremse, Bremsscheiben und Belag aus Kohlefaser

Lenkung
Williams-Servolenkung (Zahnstangenlenksystem)

Benzinsystem
Kevlar-verstärkter Gummitank von ATL

Elektroniksysteme
FIA-Standard-SECU (Standard Electronic Control Unit)

Kühlsystem
Öl-, Wasser- und Getriebekühler aus Aluminium

Cockpit
Sechs-Punkt-Sicherheitsgurt mit 75 Millimeter breiten Schultergurten und HANS-System; abnehmbarer anatomisch geformter Kohlefaser-Sitz

Antriebseinheit

Mercedes-Benz PU106B Hybrid

Verbrennungsmotor
Hubraum: 1,6 Liter?Zylinder: Sechs?Zylinderbankwinkel: 90?Anzahl Ventile: 24?Max. Drehzahl ICE: 15.000 U/Min.?Max. Benzindurchfluss: 100 kg/Stunde (mehr als 10.500 U/Min.)?Benzineinspritzung: Hochdruck-Direkteinspritzung (max. 500 bar, eine Einspritzdüse/Zylinder)?Aufladung: einstufiger Kompressor und Abgasturbine an einer gemeinsamen Welle?Max. Drehzahl Abgasturbine: 125.000 U/Min.

Energierückgewinnungs-System (ERS)
Mercedes AMG HPP

Gewicht
FIA-Mindestgewicht von 702 Kilogramm

Länge
5.000 Millimeter

Höhe
950 Millimeter

Breite
1.800 Millimeter

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