Michelin: Die Formel 1 ist kontraproduktiv
Das Michelin-Männchen wird es in der Formel 1 so bald nicht mehr geben
Seit Pirelli 2011 als Alleinausrüster in der Formel 1 fungiert, mussten sich die Italiener viel Kritik gefallen lassen. Besonders 2013 standen die Reifen aus Mailand fast pausenlos im Kreuzfeuer, weil die damaligen Konstruktionen die Sicherheit nicht mehr garantieren konnten. Dabei versuchte Pirelli nur die Forderungen zu erfüllen, dass die Pneus relativ schnell verschleißen sollten, um mehr Boxenstopps und so mehr Spannung zu generieren.
Michelin, die zuletzt 2006 in der Formel 1 präsent waren, bevor Bridgestone als Alleinausrüster einstieg, hätte 2010 die Möglichkeit gehabt, zurückzukehren, als die Japaner ausstiegen und diese Möglichkeit stand in Clermont-Ferrand wohl auch zur Debatte. Am Ende entschied man sich jedoch dagegen, da man Reifen hätte herstellen müssen, die schnell verschleißen, heißt es aus Frankreich.
Reifen, die nur wenig aushalten, seien «kontraproduktiv», wenn man ein breites Publikum erreichen will, erklärte Michelins Technischer Direktor Nicolas Groubert. «Eines der Schlüsselemente der Marke Michelin ist die Langlebigkeit des Produkts», sagte Groubert gegenüber Crash.net anlässlich der Rückkehr seiner Firma in die MotoGP im kommenden Jahr.
«Wir versuchen im Rennsport immer den besten Kompromiss zwischen Haftung und Langlebigkeit zu finden. In der MotoGP tun wir alles, was wir können, um in der letzten Rennrunde die schnellste Runde des Rennens zu fahren», erklärte der Franzose. «Das ist einer der Gründe, wieso wir nicht in die Formel 1 zurückgegangen sind. Wir hatten Interesse daran, aber nicht bei dem Reglement, das dort in Moment herrscht und nicht bei dem, was sie vom Reifenhersteller fordern. Für uns sind schnell abbauende Reifen das genaue Gegenteil von dem, was wir zeigen wollen. Es wäre kontraproduktiv. Daher war es ausgeschlossen, dass wir das tun würden.»