Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nico Rosberg: «Verlieren wollte ich sicher nicht»

Von Petra Wiesmayer
Nico Rosberg landete in Malaysia nur auf Platz 3

Nico Rosberg landete in Malaysia nur auf Platz 3

Die Niederlage gegen Ferrari schmerzt Nico Rosberg und sein Team. Sie sei ein «Weckruf» gewesen meinte man bei Mercedes unisono und Rosberg hofft, in China seinen Triumph von 2012 wiederholen zu können.

Das hätte Nico Rosberg nicht erwartet. Nach dem Mercedes-Doppelsieg in Australien hoffte Rosberg noch, dass Sebastian Vettel und Ferrari näherkommen und sich mit den Silberpfeilen einen schönen Kampf liefern würde. Zwei Wochen später, in Malaysia, hatte Vettel nicht nur aufgeholt, er hatte seinen Landsmann weit hinter sich gelassen.

«Nach unserem Doppelsieg in Australien habe ich auf der Pressekonferenz gesagt, ich würde mir für eine bessere Show wünschen, dass Ferrari näher an uns rankommt. Gegen sie verlieren wollte ich aber ganz sicher nicht», schreibt Rosberg nach dem Rennen in Spenag in seiner Kolumne für die Bild Zeitung. «Ich habe Sebastian und Ferrari wirklich nicht so stark erwartet. Das war total überraschend. Jetzt müssen wir uns im Team hinsetzen und gucken, was Sache ist.»

Vettel war als einer der wenigen Piloten bei der Safety-Car-Phase nicht an die Box gefahren, während Mercedes seine beiden Autos zum Reifenwechsel holte. Die Strategen der Silberpfeile mussten sich daher auch einige Kritik gefallen lassen. Man hätte ein Auto auf der Strecke lassen sollen, war vielfach zu hören, dann hätte es vielleicht auch mit dem Sieg geklappt. Das glaubt Nico Rosberg nicht.

«Falsche Strategie von uns hin oder her, Sebastian hätte das Rennen auch so gewonnen», glaubt der 29-Jährige. «Der Ferrari ist in der Hitze einfach besser mit den Reifen umgegangen. Aber das hat mich erschreckt. Sebastian ist echt gut gefahren, Gratulation von uns!» Auch, dass sich beide nach dem Start fast in die Quere gekommen wären und Vettel seinen Kontrahenten immer weiter in Richtung Boxenmauer abdrängte, sieht Rosberg nicht als Problem. «Es war ein hartes Manöver von Seb, grenzwertig, aber ich denke, gerade noch okay.»

Nicht nur die Mercedes-Taktik war kein Glücksgriff, auch Rosbergs eigene Strategie gegen Vettel, hat nicht funktioniert. «Als er mich danach im Rennen überholt hat, habe ich ihn erst vorbeigelassen, um dann auf der nächsten Geraden mit DRS-Power wieder an ihm vorbeizuziehen. Das war meine Taktik. Hat aber leider überhaupt nicht funktioniert», erklärt er. «Sebastian war einfach zu schnell, der Ferrari-Motor ist echt viel besser auf der Geraden als letztes Jahr. Ich konnte mich nicht wieder an ihm vorbeikämpfen. Das ärgert mich total.»

Im Grund hätte er jedoch bereits beim Boxenstopp während der Safety-Car-Phase verloren, gab Rosberg zu, als er sich hinter seinem Teamkollen Lewis Hamilton anstellen musste. «Da habe ich viele Sekunden verloren. Dabei hat mein Speed im Rennen gestimmt.» Beim nächsten Rennen in China, wo er 2012 seinen ersten Sieg feierte, soll das wieder anders werden, verspricht Rosberg.

«Dafür fliege ich noch diese Woche zum Team nach England. Wir setzen uns zusammen, um die richtigen Schlüsse aus der Niederlage von Malaysia zu ziehen, werde auch Simulator fahren. In Malaysia haben wir es nicht perfekt hingekriegt. Darüber wollen wir reden und es in China besser machen.» Dabei gäbe es auch ein großes Rätsel zu lösen: die Reifen. «Ich will vor allem wissen, warum wir so viele Probleme mit den Reifen hatten. Die haben schneller als bei Sebastian abgebaut», schreibt er weiter. «Ich selber muss auch an meinen Starts arbeiten. In beiden Rennen bisher habe ich noch keinen Bomben-Start hingekriegt. Daran werde ich hart arbeiten.»

Auf jeden Fall sei die Niederlage gegen Ferrari «ein Weckruf» gewesen, wiederholt Rosberg die Worte seiner Chefs und sagt den Roten den Kampf an. «Natürlich freut es mich, wenn ein Deutscher nach dem Rennen ganz oben auf dem Sieger-Podest steht. Aber in China, wo ich 2012 mein erstes Rennen im Silberpfeil gewonnen habe, wär‘s mir lieber, wenn ich am Ende wieder oben stehe und nicht Sebastian.»

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