Formel-1-WM für Frauen: Idee wird ernst genommen
Mehr Publicity und neue Sponsoren: Das verspricht sich Bernie Ecclestone von Formel-1-Pilotinnen wie Susie Wolff
Eine Frau wünscht sich Bernie Ecclestone schon lange im Formel-1-Feld, das betonte der Chefvermarkter der Königsklasse schon in vielen Interviews. Der Ruf nach einer weiblichen Pilotin hat nachvollziehbare Gründe: «Das würde viel Publicity erzeugen und neue Sponsoren anziehen», erklärte der 84-Jährige jüngst, und brachte die Idee einer WM für Frauen auf den Tisch.
Obwohl diese für viel Entrüstung bei den Fans sorgte, will der Automobilweltverband FIA die Idee nicht diskussionslos verwerfen, wie die ehemalige Rallye-Legende Michèle Mouton auf Nachfrage der Kollegen der Nachrichtenagentur AP verriet: «Die Idee eines reinen Frauen-Wettbewerbs werden wir nicht verwerfen, ohne sie zuvor besprochen und geprüft zu haben.»
Die Präsidentin der FIA-Kommission für Frauen im Motorsport betonte aber auch: «Ich bin auch aus eigener Erfahrung überzeugt, dass Frauen im Motorsport auf dem gleichen Niveau wie ihre männlichen Kollegen antreten wollen. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Frauen auch immer wieder bewiesen, dass das möglich ist, wenn auch nur in wenigen Fällen.»
Die 63-jährige Ex-Rennfahrerin schliesst sich damit der Meinung von Williams-Testpilotin Susie Wolff an. Die 32-jährige Schottin erklärte: «Das ist der falsche Ansatz. Das erste Problem wäre – woher wollen wir genügend fähige Frauen für ein ganzes Startfeld nehmen? Zweitens: Meine ganze Karriere lang war ich einfach ein Wettbewerber, ohne Blick aufs Geschlecht. Wo sollte der Anreiz sein, eine Damenwertung gewinnen zu wollen? Daran habe ich nicht das geringste Interesse. Es gibt sicher gescheitere Ideen, um Frauen im Motorsport zu fördern.»