Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Franz Tost (Toro Rosso): «Noch zwei bis drei Jahre»

Von Petra Wiesmayer
Calos Sainz Jr. wurde in Monaco Zehnter

Calos Sainz Jr. wurde in Monaco Zehnter

Teamchef Franz Tost lobt sein Team über den grünen Klee. Die Atmosphäre sei ausgesprochen gut, sagt der Österreicher und Toro Rosso hätte zwei «fantastische» Fahrer. Die Lernphase sei aber noch lange nicht vorbei.

Der Start von Toro Rosso in die Saison 2015 verlief etwas holprig. Max Verstappen kam in sechs Rennen nur zwei Mal ins Ziel und punktete lediglich in Malaysia als Siebter. Dafür hat sein Teamkollege Carlos Sainz Jr. aber nur einen Ausfall zu verzeichnen und steht mit neun WM-Punkten auf Platz 12 der Fahrerwertung. Bisher kann sich das jüngste Fahrergespann im Feld durchaus sehen lassen und scheut auch nicht davor zurück, sich mit der Konkurrenz des großen Schwesterteams Red Bull Racing anzulegen.

«Die Stimmung ist sehr positiv. Wir wissen, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben, zwei fantastische Fahrer, wir einen sehr guten Job machen und die Fahrer die Erwartungen erfüllen, die Red Bull und Toro Rosso in sie gesetzt haben», sagte Teamchef Franz Tost gegenüber Formulaspy.com.

«Das Team verbessert sich immer weiter und in den bisherigen Rennen waren wir meistens recht konkurrenzfähig. Ich weiß nicht, ob es einfach Selbstvertrauen ist oder die Tatsache, dass wir nahe an Red Bull Racing dran sind, alles in allem hat sich das Team im Vergleich zum letzten Jahr aber verbessert und das ist sehr positiv.»

Max Verstappen ist mit nur 17 Jahren der jüngste Fahrer im Feld, Carlos Sainz Jr. mit 20 der zweitjüngste und beide haben bisher schon mehr als ein Mal bewiesen, dass sie zu Recht in der Formel 1 sind. «Ihre Leistungen bewegen sich auf dem Level, auf dem wir es erwartet haben, andernfalls würden sie nicht für uns fahren», betonte Tost. «Sie haben beide sehr großes Fachwissen, sind sehr engagiert, haben eine sehr positive Einstellung und lernen schnell.»

Der Weg, den die Youngster vor sich haben, sei aber noch lang, betonte der Teamchef. «Zwei bis drei Jahre», antwortete er auf die Frage, wie lange die Lehrzeit von Sainz und Verstappen noch dauern würde. «Man kommt in die Formel 1 und im ersten Jahr muss man erst über das Fahren und die Strecken lernen. Ich spreche nicht über die Kurven, die kennen sie. Ich meine damit zum Beispiel, in welchem Winkel sie im Qualifying über die Randsteine fahren. Dann scheint mal die Sonne mehr, wie gehen die aber mit den Reifen um, wenn es kühler ist? Wie sieht der Streckenbelag aus? Der ist auf jeder Strecke anders. Man kann von einem Fahrer nicht erwarten, dass er am ersten Tag schon alles weiß. Er kann nicht alles wissen.»

Aber nicht nur auf der fahrerischen Seite hätten Neulinge viel zu lernen, auch die Arbeit mit der Presse und den Sponsoren sei Übungssache. Tost: «Im zweiten Jahr bekommt man dann tiefere Einblicke in verschiedene Dinge. Man lernt mehr über das gesamte Umfeld der Formel 1. Im dritten Jahr weiß man, was man tun muss,um Erfolg zu haben. Und dann ist man bereit, um Siege zu kämpfen, um Weltmeisterschaften, was auch immer.»

Nach diesem Zeitplan würde er mit seinen Fahrern vorgehen, sagte Tost. «Das ist meine persönliche Einschätzung, wie lange ein Fahrer braucht, die Formel 1 zu verstehen, denn die Formel 1 ist ziemlich komplex. Wie kann man das Meiste herausholen, aus den Ingenieuren, aus dem Auto, aus den Reifen. Jetzt hat man einen Plan.»

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