GP Italien: Bekenntnis zu Monza, Ohrfeige für Imola!
GP Italien: Bekenntnis zu Monza, Ohrfeige für Imola!
Sehr zur Freude von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone buhlt die Imola-Rennstrecke um den Grossen Preis von Italien 2017. Für den 84jährigen Briten ist das ein willkommenes Druckmittel, um Monza gefügig zu machen.
Aber nicht alle machen bei diesen Machtspielchen mit. Angelo Sticchi Damiani, Präsident des Automobilklubs von Italien (ACI), sagt klipp und klar: «Für den ACI gibt es nur eine Option, was den Grand Prix von Italien angeht, und die heisst Monza.» Das ist eine schallende Ohrfeige für Imola.
Damiani weiter: «Ich bin kein Freund davon, auf zwei Hochzeiten zu tanzen. Ich kann anderen Pistenbetreibern nicht vorschreiben, wofür sie sich einsetzen. Ich kann nur festhalten, wofür wir uns einsetzen – und das ist Monza.»
Die Strecke im Königlichen Park von Monza gehört der Stadt Mailand und der Gemeinde Monza, Belange bezüglich der Rennstrecke werden durch die entsprechenden Automobilklubs geregelt, genauer – vom ACI in Mailand, der getreu dem Dachverband in Rom arbeitet. Als Streckenbetreiber ist die Firma SIAS (Societa' Incremento Automobilismo e Sport Spa) von Monza und Mailand beauftragt.
Andrea dell’Orto, Präsident von SIAS, sagt: «Wir arbeiten derzeit ein Dossier aus, in welchem wir präzisieren, welche Verbesserungen wir in Monza alle planen.»
Das alles dürfte Daniele Manca wenig munden, dem Bürgermeister der Stadt Imola. Der Politiker ist vor kurzem mit einer Delegation zu Bernie Ecclestone nach London geflogen.
Imola ist seit 2006 ohne Grand Prix, damals war nach 26 Grossen Preisen von San Marino (die Bezeichnung Italien-GP ist Monza zugesprochen) Schluss. Es drängten zu viele neue Termine in den Kalender, mit erheblich moderneren Strecken und fetteren Budgets.
Bürgermeister Manca: «Wir wollten Herrn Ecclestone einfach unsere Bereitschaft demonstrieren, dass Imola die Formel 1 wiederhaben möchte. Aber wir möchten auch das Unsere beitragen, dass der Italien-GP erhalten bleibt, vielleicht sogar abwechselnd mit Monza.
Wir haben dargelegt, auf welche Art und Weise wir der Rennstrecke neuen Pfiff geben, was wir schon getan haben, in welchen Bereichen wir noch investieren wollen. Herr Ecclestone hat gesagt, er habe eigentlich nie von Imola weggehen wollen. Nun müssen wir die wirtschaftliche Machbarkeit prüfen, im Hinblick auf einen Formel-1-Lauf 2017.»
Der Grosse Preis von Italien hat seit 1950 nur einmal nicht in Monza stattgefunden – 1980. Da trat die Formel 1 in Imola an, weil in Monza umgebaut wurde.
Monza hat neben dem ACI noch einen weiteren, machtvollen Befürworter: Bei seinem Besuch des Kanada-GP hat Ferrari-Präsident Sergio Marchionne auch über die Zukunft des Heimrennens von Ferrari gesprochen. Der Ferrari-Chef sagte: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen WM-Kalender ohne Monza geben wird. Wenn es vonnöten wird, dass wir bei Bernie Ecclestone intervenieren müssen, um die Zukunft dieses Rennens zu garantieren, dann werden wir das auch tun.»