Ferrari: Strafe Vettel - Mittel gegen Mercedes?
Sebastian Vettel
Mit den vier 2015 erlaubten Antriebseinheiten zu jonglieren, ist eine Kunst, die nicht allen gelingt: Für die Renault-Teams Toro Rosso und Red Bull Racing hat es bereits Strafen gegeben, ebenso für McLaren-Honda – 50 Ränge zurück für Jenson Button und Fernando Alonso, das ist kaum mehr zu steigern. Am anderen Ende der Wohlfühlskala befinden sich die Mercedes-Fahrer, da ist die Haltbarkeit kein Grund zur Besorgnis.
Bei Ferrari wird ein besonderer Plan ausgeheckt: Die nächste Ausbaustufe des Motors für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen (nach den Verbesserungen zum Kanada-GP hin) ist für Monza geplant.
Darüber hinaus wird an einer Motorspezifikation gearbeitet, die auch im Hinblick auf Entwicklungen für das Aggregat 2016 eingesetzt werden soll. Dieser fünfte Motor würde eine Strafe nach sich ziehen, also erscheint der Einsatz auf einer Piste am sinnvollsten, wo Vettel und Räikkönen Boden gutmachen könnten. Etwa in Austin (Texas).
Der Einsatz einer weiteren Antriebseinheit ist ohnehin kaum zu vermeiden, denn nach dem Monza-GP stehen noch sieben WM-Läufe an, das ist mit nur einem Motor nicht zu schaffen. Entweder die ausstehenden Rennen werden mit früher verwendeten, also nicht mehr taufrischen Aggregaten bestritten, oder man beschreitet einen radikal anderen Weg.
Für die Motor-Evolution zum Rennen in Montreal hin wurden drei der zehn Ferrari zur Verfügung stehenden Entwicklungswertmarken verbraucht. Für den Monza-Motor sollen weitere vier, vielleicht sogar fünf der so genannten Token eingesetzt. Blieben von zwei oder drei für den Austin-Motor.
Aus Ferrari-Kreisen ist zu hören: mit der Monza-Spezifikation soll die Lücke zum Mercedes-Aggregat geschlossen werden. Mit dem Austin-Motor will Ferrari auf die Überholspur gehen.