Lotus: Keine Zeit mehr für das aktuelle Formel-1-Auto
Alan Permane: «Ich sehe keinen Grund, warum Lotus den Kampf um den fünften Platz in der Konstrukteurswertung gegen Force India nicht gewinnen sollte»
Dass sich die Verkaufsverhandlungen von Lotus und Renault hinziehen, wirkt sich nicht nur auf die Liquidität des Teams aus Enstone aus. Auch die Leistung auf der Strecke leidet unter den Unsicherheiten darüber, ob und wie es mit dem Rennstall weitergehen wird. So ist etwa die Weiterentwicklung des aktuellen Renners in dieser Ausnahmesituation, in der sich Lotus derzeit befindet, nicht möglich.
Dies bestätigte der leitende Lotus-Renningenieur Alan Permane im Gespräch mit den Kollegen von F1i.com. Der Brite erklärte auf die Frage, ob sich die Ingenieure nach Abschluss des Rückkaufs durch Renault wieder voll der Entwicklung des aktuellen Autos widmen können: «Nein, ich denke, so ziemlich alles wird sich ab jetzt auf die Konstruktion des 2016er-Renners konzentrieren.»
Trotzdem soll es in diesem Jahr noch neue Teile an den Rennwagen von Romain Grosjean und Pastor Maldonado geben, wie Permane betont: «Wir werden noch einige Kleinigkeiten bringen. So wird etwa das Konzept des neuen Frontflügels, den wir in Spa und Monza mitgebracht haben, weiterentwickelt. Da gibt es noch genug Dinge, die wir ausprobieren wollen.»
Permane verrät weiter: «Das ist ein Design, das wir mit Blick aufs nächste Jahr entwickelt haben. Aber wir werden es schon in diesem Jahr einsetzen, wenn wir es verbessern können. Es unterscheidet sich aber stark vom Standard-Design, die Entwicklung ist also ein fortlaufender Prozess. Abgesehen davon wird man in diesem Jahr nicht viele Weiterentwicklungen von uns sehen, aber das wird bei den anderen Teams auch nicht anders sein.»
Deswegen ist Permane auch überzeugt, dass Lotus den Kampf um den fünften Platz in der Konstrukteurswertung gegen Force India gewinnen kann: «Ich sehe keinen Grund, warum wir das nicht schaffen sollten. Force India hat in Monza ein gutes Ergebnis erzielt, da war wahrscheinlich auch ein bisschen Glück im Spiel. Aber es bleiben noch sieben Rennen, die gefahren werden. Uns bleibt also genug Zeit, um das Defizit von Italien wieder wettzumachen.»