Nico Rosberg: Schlappe in Texas wie Ochsenhoden essen
Nico Rosberg
Der Deutsche hatte sich zwar über das Manöver seines Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton in Kurve eins beschwert.
In seiner Kolumne für die Bild gab er nun einen ungewöhnlichen Einblick in seine Gefühlswelt. «Schon mal gesehen, wie die im Dschungelcamp Ochsenhoden verschlingen? Absolut ekelhaft! So fühlte ich mich nach dem Rennen in Amerika», schrieb Rosberg.
Den Kappenwurf nach dem Rennen hatte er ursprünglich heruntergespielt. Doch natürlich war das emotionsbedingt, wie er nun einräumte. «Du willst eigentlich nur noch abk....en. Ich war kurz vor dem Sieg und es hat mich aus unerklärlichem Grund von der Strecke geschossen, weil mir die Hinterräder durchdrehten. Das ist mir noch nie passiert», meinte Rosberg. Er sei sauer gewesen: «Auf mich, auf Lewis, auf die ganze Situation beim Grand Prix in Austin. Einfach auf alles.»
Und vor allem auf Hamiltons Aktion in Kurve eins. «Darum habe ich auch hinterher die Mütze zurückgepfeffert, die er mir auf den Bauch geworfen hatte. Manchmal muss das einfach raus. Es gibt nämlich interne Regeln in unserem Team und ich habe mich an diese Regeln gehalten, Lewis leider nicht», sagte Rosberg und bestätigte damit die Kritik von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Doch genau diese beiden verschiedenen Charaktere machen Mercedes in den vergangenen beiden Jahren im Titelkampf aus. «Keiner von uns kann da aus seiner Haut, sollte er auch nicht», so Rosberg.
Hamilton habe das Rennen in Texas nicht gewonnen, sondern er es verloren, erklärte Rosberg. «Im Moment kommt es mir so vor, als hätte jemand in dieser Saison etwas dagegen, dass ich Erfolg habe. Ein unsichtbarer Gegner, der nur sehr schwer zu bekämpfen ist. Schicksal nennen das die einen, Pech die anderen.»
Und wie motiviert er sich nun für die letzten drei Rennen, in denen es eigentlich um nichts mehr geht? «Ich tue so, als würde es eine neue WM geben, die nur aus drei Rennen besteht. Und diese Mini-WM will ich gewinnen.»