Mark Webber: «Vettel der Beste, Maldonado ungeeignet»
Mark Webber
Mark Webber wird so bald keine Diplomatenkarriere beginnen. Der neunfache GP-Sieger wird in der Formel 1 schmerzlich vermisst, denn der Australier war immer ein Mann, der klipp und klar seine Meinung gesagt hat. Das ist im Meer der PR-verwässerten Aussagen im Grand-Prix-Sport immer überaus erfrischend gewesen.
Webber, mit Porsche 2015 Sportwagen-Weltmeister geworden, beobachtet die Formel-1-Szene weiterhin genau und kritisch. Für den WM-Dritten der Jahre 2010, 2011 und 2013 steht fest: «Es liegt in der Natur der Formel 1, dass die besten Fahrer schliesslich in den besten Autos sitzen. Lewis hat unfassbaren natürlichen Speed gezeigt. Er ist unter allen Bedingungen sauschnell. Nur wenige Piloten sind selbst bei wechselnden Bedingungen und auf jeder Art von Rennstrecke so gut. Das unterscheidet einen guten Formel-1-Piloten von einem phänomenalen Fahrer, und Lewis ist phänomenal.»
Webber im australischen Magazin Wheels weiter: «Sebastian Vettel wiederum kann unheimlich viel aus den gegebenen Möglichkeiten herausholen. Er kann die Mitglieder eine Rennstalls zu Höchstleistungen motivieren, er gleicht auf diese Weise letzte Schwächen aus.»
Der dritte Grosse für Mark Webber ist sein Kumpel Fernando Alonso. «Obschon Fernando schon länger kein Rennen mehr gewonnen hat, habe ich nicht den Eindruck, dass ihm langsam der Schnauf ausgeht. Aber seine Motivation steht aufgrund der Schwierigkeiten bei McLaren-Honda auf einer harten Probe.»
«Diese drei – also Vettel, Hamilton und Alonso – arbeiten auf höchstem Niveau. Wenn ich mich auf einen Fahrer als den Besten festlegen müsste, dann würde ich mich wohl in der Gesamtheit der Qualitäten für Vettel entscheiden. Ich bin sicher, er hilft bei Ferrari derzeit, die letzten Puzzleteilchen ans richtige Ort zu legen. Er fährt überaus konstant. Hamilton ist in Sachen mentaler Stärke nicht ganz so gut aufgestellt, während Sebastian Vettel – ganz deutsche Qualitätsarbeit – einfach fast jedes Mal volle Leistung abliefert.»
Klar wird Mark Webber auch auf das andere Ende des Spektrums angesprochen. Wer also ist jener Fahrer, der ihm am wenigsten gut in Erinnerung geblieben ist?
Mark: «Von allen Piloten, mit welchen ich die Rennstrecke geteilt habe, ist Pastor Maldonado der schlechteste. Er ist wirklich fehl am Platz und sollte einfach nicht in der Formel 1 sein. Er füllt das Feld, mehr nicht.»
Vielleicht löst sich dieses Problem von selber: Aufgrund der zerfallenden Ölpreises und mehrt sich Kritik an der Millionenmitgift des staatliche venezolanischen Ölkonzerns PDVSA, dank welcher Maldonado seit Jahren Formel 1 fährt, 2016 für Renault.