MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Renault 2016 schwach? Das sagt Techniker Rémi Taffin

Von Mathias Brunner
Renault-Cheftechniker Rémi Taffin

Renault-Cheftechniker Rémi Taffin

​Red Bull Racing und Renault arbeiten weiter zusammen, selbst wenn die Motoren 2016 im RBR-Renner «TAG-Heuer» heissen. Was sagt Renault-Motorenchef Rémi Taffin zum Bündnis?

Die Vorgeschichte war märchenhaft: Red Bull Racing und Renault gewannen gemeinsam mit Sebastian Vettel von 2010 bis 2013 vier Mal in Folge den Formel-1-WM-Titel. So etwas hatte es seit Michael Schumacher Dominanz mit Ferrari im Grand-Prix-Sport nicht mehr gegeben. Aber der französische Konzern fand stets, man komme in der Öffentlichkeit zu wenig gut weg.

Renault-CEO Carlos Ghosn: «Es entstand der Eindruck – wenn das Team gewinnt, dann dank des Chassis; wenn das Team verliert, dann war der Motor schuld.»

Man könnte es auch anders sagen: Oft galt unter Experten die Meinung, dass Renault nicht das beste Triebwerk im Feld gebaut hatte. Dass jedoch der geniale RBR-Technikchef Adrian Newey alle Mankos des Triebwerks dank der vorzüglichen Aerodynamik seines Autos wettmachte.

Für Carlos Ghosn war der mangelnde Marketing-Wert der Hauptgrund, wieso der Lotus-Rennstall inhaliert worden ist, um ab 2016 wieder mit einem reinen Werksteam in der Formel 1 anzutreten.

Die Partnerschaft mit Red Bull Racing ist geblieben, nachdem die RBR-Verhandlungen mit Mercedes-Benz und Ferrari nicht zu gewünschten Ergebnis führten. Die Motoren heissen 2016 jedoch TAG-Heuer.

Dass Red Bull Racing-Motorenpartner Renault in diesem Jahr mit einem eigenen Werksteam um WM-Punkte kämpfen wird, bereitet Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko kein Kopfzerbrechen. «Wir sind vertraglich abgesichert, wir haben den gleichen Status», erklärt der Grazer und geht sogar noch weiter: «Wenn ich mir das derzeitige Lotus-Team anschaue und die bei Renault nur halbwegs bei Verstand sind, dann müssen die alles auf uns setzen. Denn mit diesem Team und diesen Fahrern reissen die praktisch überhaupt nichts.»

Tatsächlich äussern sich die Renault-Verantwortlichen (CEO Carlos Ghosn, Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul, Sportdirektor Frédéric Vasseur, Technikchef Bob Bell) bei der Präsentation in Paris im Tenor: Es wird eine Aufbauphase geben, niemand sollte von Renault 2016 Siege erwarten.

Rémi Taffin war bislang Operationsleiter für Renault auf dem Rennplatz. Nun ist der Franzose Technischer Leiter für die Motorenseite bei Renault. Der 38-Jährige ist von den Aussagen von Helmut Marko wenig erstaunt: «Wenn ich in der Haut von Dr. Marko stecken würde, dann würde ich exakt das Gleiche sagen. Er ist für das Red Bull Racing-Team verantwortlich und will für den Rennstall nur das Beste. Es gibt keinen Anlass, sich über die Aussagen von Marko zu ärgern, ganz im Gegenteil – ich wäre sehr überrascht gewesen, hätte er etwas anderes gesagt.»

Taffin weiter: «Wenn wir so Fortschritte machen, wir wir glauben, dann wird mit Red Bull Racing wieder schwer zu rechnen sein. Denn wir wissen genau, welch gute Autos sie bauen können. Das wird ein interessantes Duell zwischen uns und Red Bull Racing.»

Taffin bestätigt auch, was Dr. Marko sagte: Die beiden Teams erhalten grundsätzlich das gleiche Material. Es kann jedoch gemäss Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul bei gewissen Entwicklungen Engpässe geben, wenn von bestimmten Entwicklungsteilen nicht genug für zwei Rennställe hergestellt werden konnten.

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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