MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Renault-Chef Carlos Ghosn: «Haben Budget zum Siegen»

Von Mathias Brunner
​Das Interesse an der Rückkehr von Renault als Formel-1-Rennstall brachte die Server zum Glühen: Viele GP-Fans konnten die Präsentation nicht verfolgen.

Aus dem früheren Lotus-Rennstall wird 2016 wieder das Renault-Werksteam. Das ist für die Formel 1 ein wichtiges, kraftvolles, positives Signal. Gleichzeitig hat Renault-Konzernchef Carlos Ghosn angekündigt: «Die Rückkehr zum Siegen, das wird nicht von heute auf morgen möglich sein, vielleicht dauert es sogar drei Jahre.» Doch Flavio Briatore, Benetton- und Renault-Steuermann von 1989 bis 2009, sagt: «Das dauert zu lange. Drei Jahre sind zu viel, diese Formel 1 braucht dringend ein starkes Renault. Aber es stimmt schon, dass die Strukturen verstärkt werden müssen, in Enstone, wo viele gute Leute gegangen sind, und auch in der Motorabteilung von Viry-Châtillon. Einfach wird das nicht.»

Einfach war nicht einmal die Präsentation als Live-Stream im Internet.

Wer Glück hatte, erhaschte einige Werbespots in verschiedenen Sprachen. Wer Pech hatte, bekam rätselhafte Fehlermeldungen zu sehen und nichts zu hören. Die Spötter im Netz hatten eine Steilvorlage: «Wir dachten, Pastor Maldonado sei nicht mehr im Team», ätzten einige, als Anspielung auf die vielen Crashes des Venezolaners.

Andere meinten: «Das Motto von Renault für die Formel-1-Rückkehr war „Hört uns kommen!“ Leider dachte niemand an „Seht uns kommen!“.» Und sie fanden auch lustig, dass ein Slogan für die Werbung des Renault Kadjar lautet: Beginnt zu leben! Kommentar dazu der Internet-Spassvögel: «Gutes Motto, wenn wir daran denken, wie nun Millionen vor den Computern sitzen, um etwas von Renault zu sehen.»

Wie Renault 2016 wieder Formel-1-Sport betreiben will, erklärte Carlos Ghosn (61) im Technikzentrum der Franzosen in Guyancourt bei Paris. Mit einiger Verspätung nach der Technikpanne.

Renault-Chef Carlos Ghosn: «Wir haben eine reiche Motorsporthistorie, immer im Bestreben, unser Know-how auf der Rennstrecke zu beweisen und die Serie davon befruchten zu lassen. Wir sind seit 1977 in der Formel 1 vertreten und konnten zwölf-WM-Titel erobern. Die Formel 1 soll uns weltweit in die Auslage stellen. Und wir wollen in der Königsklasse unser Technikwissen beweisen. Und wir haben das Budget zum Siegen.»

Jérôme Stoll (61), Präsident von Renault Sport: «Wir haben grundsätzlich zwei Ziele. Das eine ist das Marketing, das andere ist die Technik. Wir wollen den Bekanntheitsgrad von Renault besonders auf Märkten erhöhen, wo wir noch nicht so gross sind. Und wir wollen dazu auf der Rennstrecke gewinnen. Wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen. Wir haben das Budget, wir haben die Expertise, wir haben das Selbstvertrauen.»

Stoll bestätigte, was SPEEDWEEK.com bereits gemeldet hatte: Geschäftsleiter von Renault Sport ist Cyril Abiteboul, operativer Leiter auf der Rennstrecke ist Frédéric Vasseur als Renndirektor, Technikchef ist Bob Bell.

Renault arbeitet zusammen mit Infiniti (Luxusmarke von Renault-Partner Nissan) sowie mit dem Schmier- und Treibstoffpartner Total.
Die Fahrer 2016: Der Däne Kevin Magnussen, der Engländer Jolyon Palmer, der junge Franzose Esteban Ocon als Test- und Ersatzfahrer.

Das neue Auto ist schwarz, nur Details sind in gelb ausgearbeitet, wie etwa die vorderen Luftleitelemente oder die Innenseite des Heckflügels. Der neue Wagen heisst Renault R.S.16. Stoll: «Wir finden die schwarze Lackierung sehr elegant, so werden wir bei den Wintertests antreten. Ob wir aber so in Melbourne antreten – mal abwarten!»

Carlos Ghosn: «Wir feiern heute die Leidenschaft für den Rennsport. Wir haben den Ehrgeiz, zur Spitze vorzustossen.»

Renault hat dazu bekannt gegeben, dass eine Fahrerakademie gegründet worden ist, um eines Tages ein Eigengewächs in der Formel 1 zu sehen.

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
3. Februar: Renault (in Paris)
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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