Subrata Roy: Force India-Verkauf aus dem Gefängnis
Die Force-India-Teilhaber Subrata Roy (links) und Vijay Mallya (rechts)
Der Bahrain-Test 2014 war für Force India vielleicht ein Vorgeschmack auf die Zukunft: Da rückte das neue Auto von Sergio Pérez und Nico Hülkenberg ohne die üblichen Sahara-Schriftzüge auf den Seitenkästen auf. Sofort machte die Runde: Hatte sich Force India von Subrata Roy getrennt, dem Chef der Sahara-Gruppe? Die Antwort lautete damals: Nein, einige neue Teile waren einfach so frisch eingeflogen worden, dass sie noch nicht fertig lackiert werden konnten.
Nun könnte der Sahara-Schriftzug dennoch verschwinden: Subrata Roy (67), zu 42,5% Mitbesitzer des Formel-1-Teams Force India, ist noch immer in Haft. Gegen zwei seiner Firmen wird seit Jahren ermittelt, gegen die «Sahara India Real Estate Corporation» und die «Sahara Housing Invest Corporation». Das seit August 2012 laufende Verfahren dreht sich um ausstehende Rückzahlungen an Investoren in Höhe von insgesamt 3,2 Milliarden US-Dollar.
Roy Sahara ist Gründer und Vorstandschef der «Sahara India Pariwar», einem 1978 gegründeten Konzern mit zahlreichen Schwerpunkten – Finanzwesen, Immobilien, Bauwirtschaft, Medien und Unterhaltung, Supermärkte, Informationstechnik. Im März 2011 wurde die Firma auf 25 Mia Dollar geschätzt.
Der Höchste Gerichtshof Indiens hat ein Gesuch abgelehnt, die Haft in einen Hausarrest umzuwandeln. Die Anwälte von Subrata Roy hatten erklärt, auf diese Weise wäre es für den Geschäftsmann leichter, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, also Geld aufzutreiben. Ram Jethmalani, einer von Subratas Anwälten, beklagte sich: «Wir stehen in Verhandlungen mit neuen Investoren. Aber welcher Investor würde zu Gesprächen mit Herrn Subrata in ein Gefängnis kommen?»
Die indischen Richter Radhakrishnan und Khehar betonen zwar, Subrata sowie zwei seiner Direktoren seien «nicht in Haft, nur in unserem Gewahrsam. Es geht nicht um Strafe, es geht darum, den Zahlungsverpflichtungen Nachdruck zu verschaffen.» Aber Fakt ist: Subrata sitzt im Gefängnis.
Nun hat Subrata den Höchsten Gerichtshof gebeten, seine Anteile am Formel-1-Rennstall verkaufen zu dürfen. Dem Wirtschaftskapitän gehören 42,5% des Rennstalls Force India, weitere 42,5% gehören Vijay Mallya, die restlichen 15% der holländischen Mol-Familie. Roy will zudem vier Flugzeuge und einige Hotels verkaufen, um den Schuldenberg abzubauen.
Durchaus denkbar, dass Force India dann umbenannt werden muss, denn das Team ist in der Formel-1-WM als «Sahara Force India F1» eingeschrieben.
Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out
3. Februar: Renault (in Paris, ohne neues Auto)
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert