MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Rätsel Racing-Raritäten: Wer ist der Kanarienvogel?

Von Mathias Brunner
​Das Bild zum Rätsel «Racing-Raritäten» ist nicht zufällig gewählt. Viele Teams werden bei den kommenden Wintertests in dunklen Farben antreten. Da hebt sich der Rennwagen von damals wohltuend ab.

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Säbelzahntiger, Walross, Hammerhai – die ungewöhnliche Nasenform führte zu zahlreichen Spitznamen des 2004er Williams FW26, dem Fahrzeug bei unserem letzten Rätsel. Die seltsam wirkende Aufhängung des Frontflügels war ein Kind der Aerodynamikerin Antonio Terzi. Letztlich sollte sie diese Arbeit jedoch beim britischen Traditionsrennstall den Job kosten, denn die theoretischen Vorteile der Nase – viel Luft unters Auto zu bringen – wurden in der Praxis nie bestätigt. Im Laufe des Jahres erhielt der Wagen von Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher eine konventionelle Nase, und Frau Terzi wurde gegangend. Heute ist die Italienerin stellvertretende Professorin an der Technischen Universität von Delft.

Sportlich war 2004 eine enttäuschende Saison: Williams wollte in jener Saison nach guten Fortschritten und mit dem bärenstarken BMW-V10-Motor auf Augenhöhe mit Ferrari fahren, doch das klappte nicht. Ein Sieg (beim WM-Finale von Brasilien, mit Montoya) und zwei schnellste Rennrunden waren die Highlights, Williams schloss das Jahr auf dem vierten WM-Schlussrang ab  – hinter Ferrari, BAR-Honda und dem aufstrebenden Renault.

Viele Rätselteilnehmer tippten auf Le Castellet als jenen Ort, wo der Renner zu sehen sei: Leider nein, denn Gras ist auf der südfranzösischen Rennstrecke weit und breit nicht mehr zu sehen. Nein, der Wagen wurde von LAT bei Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya (heute: Circuit de Barcelona-Catalunya) abgelichtet, am Lenkrad sitzt der Neuseeländer Scott Dixon.

Es war einer von zwei Tests (der andere fand in Le Castellet statt) für den damals 23-Jährigen. Doch der Test verlief nicht so, wie sich das Williams und auch Dixon vorgestellt hatten. Nach guten Ansätzen in Südfrankreich, wo Dixon nicht weit von Ralf Schumachers Vorgabe entfernt war, kam in Spanien kein Fortschritt.

Der helle Fleck unter dem Auto, den viele SPEEDWEEK.com-Leser bemerkt hatten, ist übrigens ein Bodenanstandsmesser via Laser.

Der in Brisbane (Australien) als Sohn eines neuseeländischen Ehepaars geborene Scott kehrte enttäuscht in die USA zurück, wo er seine sensationelle Karriere weiterverfolgte: IndyCar-Champion 2003, 2008, 2013 und 2015, 2008 gewann Dixon überdies beim Indy 500.

Der langjährige Pilot von Chip Ganassi Racing hat sich als vielseitiger Fahrer bewiesen, ist auf jeder Art von Rennstrecke schnell – umso schmerzlicher für viele Formel-1-Fans, dass aus der Testchance bei Williams nichts Greifbares geworden ist.

Dixon ist damit Teil einer ganzen Gruppe hervorragender Piloten, welchen das Rennschicksal eine Formel-1-Karriere verbaut hat und die in den USA ihr Glück suchten: Dario Franchitti, Hélio Castroneves, Gil de Ferran, Greg Moore, Dan Wheldon, Tony Kanaan, um nur einige zu nennen.

Scott Ronald Dixon ist heute mit 37 Laufsiegen der beste Nicht-US-Amerikaner in der IndyCar-Siegerliste. 2008 und 2013 wurde Dixon in seiner Heimat zum Sportler des Jahres gewählt. 2015 gewann er überdies das 24-Stunden-Rennen von Daytona zusammen mit Kyle Larson, Tony Kanaan und Jamie McMurray.

Das heutige Bild haben wir aus aktuellem Anlass gewählt: In Barcelona beginnen am 22. Februar die Wintertests, und einige Rennställe werden in dunklen Farben ausrücken – Toro Rosso in Tiefblau, Renault in Schwarz. Viele Fans würden sich Lackierungen wünschen, die etwas weniger trist daherkommen, daher der heutige Kanarienvogel.

Wer ist hier vor spärlicher Kulisse unterwegs? Wo und wann ist das Bild entstanden? Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
19. Februar: Präsentation Ferrari (im Internet, 14.00 Uhr)
19. Februar: Roll-out und Filmtag Williams (Silverstone, vom Team unbestätigt)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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