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Manor: Wehrlein in Top-Ten, Haryanto nicht am Start?

Von Mathias Brunner
​Der Indonesier Rio Haryanto wird 2016 Mühe haben, bei gewissen Rennen überhaupt am Start stehen zu dürfen. Das glaubt der frühere Formel-1-Pilot Robert Doornbos.

Formel-1-Kenner wissen: in der Formel 1 gibt es die so genannte 107-Prozent-Regel. Sie besagt – wer im Abschlusstraining 107 Prozent über der Zeit des Pole-Position-Mannes liegt, nimmt am Rennen nicht teil.

Es gibt zwei Ausnahmen – alle Gegner sind mit dem Start der zu Langsamen einverstanden. Oder das Team kann nachweisen, dass die betreffenden Fahrer im freien Training schnell genug waren, um der 107%-Regel zu genügen, im Qualifying lag jedoch ein Fall höherer Gewalt vor. Das Urteil obliegt jeweils den vier Rennkommissaren.

Der frühere Formel-1-Fahrer Robert Doornbos (34) behauptet nun auf dem niederländischen Sportportal Ziggo: «Manor ist auch dem Papier weiterhin das kleinste Formel-1-Team. Aber ich bin wirklich davon beeindruckt, welche Fortschritte der Rennstall gemacht hat. Ich sehe eine echte Chance, dass man nicht mehr wie früher einfach nur hinterher fährt, sondern dass mit den Teams aus dem hinteren Mittelfeld gekämpft werden kann.»

Doornbos, der 2005 und 2006 für Minardi und Red Bull Racing elf Formel-1-WM-Läufe bestritten hat (beste Ergebnisse: zwei zwölfte Ränge), glaubt sogar an Punkte für Manor Racing: «Vor allem dank des vielversprechenden jungen Pascal Wehrlein. Ich halte wirklich grosse Stücke auf den Deutschen. Haryanto ist hingegen aus den bekannten Gründen im Wagen – weil er halt Geld mitbringt und eine Art Botschafter für Indonesien ist. Mal sehen, er ob überhaupt die 107-Prozent-Hürde meistert.»

Ist die Unterstellung von Doornbos, wonach Haryanto zu wenig Speed mitbringe, gerechtfertigt?

Fakt ist: Der Indonesier hat in der GP2-Serie 2015 drei Rennen gewonnen und ist Meisterschaftsvierter geworden. Ein langsamer Fahrer gewinnt in der GP2 selten Rennen.

Fakt ist aber auch: Haryanto kennt die Barcelona-Rennstrecke von vielen Einsätzen her gut. Wie wird er sich auf Pisten schlagen, die ihm unbekannt sind?

Was sagt der Zeitenvergleich im Rahmen der Formel-1-Wintertests?

Zweiter Wintertest Barcelona
1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:22,765 (Do) U
22. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,899 (Fr) U
107%.-Zeit: 1:28,558

Erster Wintertest Barcelona
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (Di) U
23. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,266 (Do) W
107%-Zeit: 1:28,607

Der Indonesier wäre also beide Male locker qualifiziert gewesen. Auch beim ersten Test, als Vettel mit der weichsten Reifenmischung fuhr (ultrasoft = U), der Asiate aber nur mit der weichen Mischung.

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