Jost Capito: «Traurig, Sauber in der Krise zu sehen»
Jost Capito: «Agesichts der Möglichkeiten und Mittel schlägt sich Sauber ziemlich gut»
Die finanzielle Schieflage, in der sich Sauber derzeit befindet, bereitet nicht nur den Fans des Schweizer Rennstalls Sorgen. Auch Jost Capito bedauert die Situation, in der sich sein früherer Brötchengeber befindet.
Der VW-Motorsportdirektor, der im Sommer als CEO zu McLaren in die Formel 1 wechseln wird, war von 1996 bis 2001 Mitglied der Geschäftsleitung beim Team aus Hinwil. Ab 1998 war er bis zu seinem Abgang auch als Chief Operating Officer für das operative Geschäft der Schweizer verantwortlich.
Capito erklärte im Rahmen der FIA-Sportkonferenz in Turin: «Es ist traurig mit anzusehen, in welcher Krise sich Sauber zur Zeit befindet. Ich wünsche mir wirklich, dass sie sich aus dieser Notlage befreien und wieder besser werden können. Angesichts der Möglichkeiten und Mittel, die sie haben, schlagen sie sich ziemlich gut. Sauber hat ein gutes Werk in Hinwil und es wäre eine Schande, dieses Team zu verlieren.»
Der 57-Jährige weiss als langjähriger Motorsport-Manager aber auch: «Das passiert in der Geschichte der Formel 1 immer wieder und ist keine spezielle Erscheinung unserer Zeit. Wenn man sich anschaut, wie viele Rennställe in den letzten Jahrzehnten aufgetaucht und wieder verschwunden sind, dann merkt man, dass dies dazu gehört. Haas ist in diesem Jahr zum Beispiel eingestiegen, und andere Teams verschwinden – das ist Teil des Sports.»
Mit Blick auf den Erfolg, den der US-amerikanische Formel-1-Neuling Haas F1 durch ein enges Kooperationsmodell mit Ferrari bereits im Formel-1-Debütjahr einfahren konnte, betont Capito: «Es hängt von den Regeln ab, was in dieser Hinsicht machbar ist. Ich finde es richtig, dass die Formel-1-Teams ihre eigenen Autos bauen müssen und keine reinen Kundenteams sein dürfen. Die Formel 1 ist die Spitze des Motorsports und deshalb sollten die Teams auch ihre eigenen Fahrzeuge bauen.»