Toto Wolff: «Es ging um alle möglichen Details»
Toto Wolff: «Nico Rosberg ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff war nach der Vertragsverlängerung von Nico Rosberg einer der gefragtesten Interview-Partner im Fahrerlager am Hungaroring. Gegenüber Speedweek.com hielt er fest: «Es ist erst fertig, wenn die finale Unterschrift da ist. Insofern sind wir natürlich glücklich, dass wir das nun geschafft haben – auch wenn es natürlich keine Zweifel gab, dass wir den Vertrag verlängern würden.»
Dass sich die Verhandlungen dennoch über Monate hinzogen, erklärt der 44-Jährige folgendermassen: «Es ging um alle möglichen Details. Letztlich ist es am Ende immer ein Kompromiss, den man erreichen muss. Man muss vom Verhandlungstisch aufstehen, und eine Win-Win-Situation haben. Denn es ist nicht gut, wenn eine der beiden Seiten nicht zufrieden ist – das Team etwa, weil es zu viel des Guten ist, und der Fahrer, wenn er sich nicht richtig geschätzt fühlt.»
Und warum hat man mit der öffentlichen Bestätigung nicht bis zu Rosbergs Heimrennen in Hockenheim gewartet, das schon nächste Woche ansteht? «Wir wollten das einfach so schnell wie möglich verkünden und nicht zu lange warten, denn wir haben den Vertrag gestern unterschrieben», erklärt der Österreicher strahlend.
Wolff weiss: «Ich denke nicht, dass diese Unterschrift die Brisanz aus dem Teamduell nimmt, sie trägt vielleicht sogar zur Brisanz bei weil die beiden treiben sich gegenseitig an. Für uns als Team ist das Positiv, denn die Beiden verbessern die Performance des Autos ständig. Man hat natürlich andererseits auch Tage wie in Barcelona, und damit muss man umgehen.»
Vor laufender Kamera verriet der Wiener auch: «Nico wollte keinen längerfristigen Vertrag mehr haben. Da waren wir uns von Anfang an einig. Er ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Wir wissen nicht, was mit der nächsten Generation passiert, da wachsen ein paar ganz gute Jungs heran, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, ob die in zwei Jahren in der Lage sein werden, auf diesem Niveau zu fahren, insofern sind zwei Jahre Vertragslaufzeit genau richtig.»
Als cleveren Schachzug sieht er die Entscheidung von Rosberg an, sich durch Gerhard Berger vertreten zu lassen. «Gerhard sass mit am Tisch», bestätigte Wolff. «Und das war schlau, denn Nico hat sich so aus dem Stress herausgenommen und gleichzeitig mit Gerhard den vielleicht besten Fahrervertrag-Experten an seiner Seite gehabt. Da zwischen Niki Lauda, Gerhard Berger und mir ein Vertrauensverhältnis besteht, war das auch zielführend.»