24h Daytona: Wer schlägt die Porsche?
In Daytona geht der GT-Klassensieg nur über Porsche
Die Porsche 911 werden bei den 24h von Daytona in der GT-Klasse zu einer schwer zu knackenden Nuss. Geht man nach den Ergebnissen der vergangenen Jahre, den Zeiten vom Vortest, der Qualität der Fahrerbesatzungen und der Quantität, stellt sich eigentlich nicht die Frage ob ein Porsche-Team die Sieger-Rolex mitnehmen kann, sondern welches.
Gleich ein halbes Deutzend Top besetzer Elfer von Alex Job Racing (Bleekemolen/Holzer/Faulkner/MacNeil), TRG (Bergmeister/D. Farnbacher/Wittmer/Keating und Dumas/Collard/Jönsson/Krohn), Magnus Racing (Lietz/Armindo/Lally/Potter), Konrad/Orbit (Tandy/Engelhart/Christensen/Wilsey), Brumos (Lieb/Sellers/Keen/Davis) und NGT (Pilet/Edwards/Giermaziak/Cisneros) kommen für den Klassensieg in Frage. Welcher 911 sich am Ende durchsetzt, entscheidet der Speed des jeweils vierten Fahrers, der im Regelfall der ist, der einen Grossteil der ganzen Party bezahlt.
Daytona ist vor allen in der GT-Klasse auch immer ein Stück verkehrte Welt im Grand-Am-Kosmos. Daytona ist mittlerweile das letzte Refugium für Porsche in der Grand-Am. Dort sind die 997 Cup Dank ihres überragenden Topspeeds auf dem «Roval» stets pfeilschnell, auf allen anderen Strecken werden die Elfer nur noch wenig zu vermelden haben.
Die mächtigen Chevrolet Camaro mit Schrankwand-Aerodynamik muss man in Daytona nicht auf der Rechnung haben und Mazda hat sich mit einer unsinnigen und unfertigen Diesel-Limousine in die obskure neue GX-Klasse verkrümelt.
Auch die BMW M3 von Turner Motorsports, in denen unter anderen die BMW-Werksfahrer Maxime Martin, Andy Priaulx und Bill Auberlen Dienst tun, habe es in Daytona traditionell nicht leicht.
Die stärkste Konkurrenz wird den Porsche-Teams durch Audi und Ferrari erwachsen. Nachdem der Audi R8 Grand-Am bisher weder kommerziell noch sportlich erfolgreich war, versuchen es die Ingolstädter nun mit der Brechstange. Neben der letztjährigen APR-Mannschaft (Basseng/Stippler/Rast/Baas) wurden jetzt Alex Job Racing (Albuquerque/Mortara/Jarvis/von Moltke) und Rum Bum Racing (Haase/Biela/Winkelhock/Plumb) nicht nur mit R8 Grand Am, sondern auch den schnellsten GT-Tretern mit Audi-Vertrag ausgestattet. Ein Quoten-Ami ergänzt jeweils das Fahreraufgebot. Wie konkurrenzfähig die Audi sind, ist schwierig einzuschätzen. Im November setzte Frank Biela beim Test die Bestzeit, beim Vortest im Januar hatten die R8 einen Respektabstand auf die Porsche. Das zog allerdings gleich eine technische Anpassung mit sich, die Grand-Am stand den Audi wie auch Ferrari eine höhere Drehzahl zu. Ob das dem R8 hilft, bleibt abzuwarten, den schon im GT3-Trimm ist der R8 kein Topspeed-König und der ist in Daytona Trumpf.
Schnell und zuverlässig hat sich auch schon im vergangenen Jahr der Ferrari 458 Grand-Am gezeigt. Von den sechs Ferrari, die für das «Rolex 24» genannt sind, stechen besonders zwei Exemplare heraus: Der Ferri/AIM-458 (Fisichella/Vilander/Segal/Papis) sowie die Neueinsteiger von Scuderia Corsa mit dem italienischen Trio Balzan/Frezza/Pierguidi. Dazu ist der 458 so etwas wie das Lieblingskind der Grand-Am in der GT-Klasse. Und den Segen der Regelhüter zu haben war in Daytona noch nie von Nachteil. Damit lassen sich auch Porsche schlagen.