Markus Brandhofer: Über Facebook zu Sandra Mollema

Markus Brandhofer und seine neue Beifahrerin Sandra Mollema hatten bei ihrem gemeinsamen Debüt in Osnabrück keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Die 33-jährige Niederländerin, immerhin vierfache Europameisterin im Seitenwagen von William Matthijssen, trug ihren Teil dazu bei, dass sie mit ihrem neuen Gespannpartner Markus Brandhofer am Ende ganz oben auf dem Treppchen der Nahner Waldbahn stand.

Dass sich auch Mitch Godden und Beifahrer Paul Smith auf den Podestplatz 1 drängelten, hatte mit dem unklaren Reglement der Gespannklasse an diesem Tage zu tun. Im spannendsten Lauf des Tages dieses 64. Osnabrücker Grasbahnrennens hatten Brandhofer/Mollema mit den Briten von den Punkten her gleichgezogen.

In den direkten Vergleichen hatten beide Teams zweimal gesiegt und waren zweimal Zweite. Pikant war, dass Markus Brandhofer im vorletzten Lauf den Start fast komplett verhauen hatte, dem Feld hinterher raste, einen nach dem anderen einkassierte, aber den Sieg den Briten überlassen musste.

Das sollte im letzten Lauf nicht passieren. Die neue Paarung mit der Startnummer 44 fegte als führende in die erste Kurve und legte einen ordentlichen Vorsprung auf Godden/Smith vor. Die Briten dachten aber gar nicht daran, die Konkurrenz ziehen zu lassen. Meter für Meter kamen sie näher heran und in der letzten Runde drehte Mitch Godden den Gashahn noch länger auf als sonst.

In der letzten Kurve vor Start und Ziel hatte Brandhofer einen kleinen Schlenker drin, die Briten sahen ihre Chance und wollten innen durchstechen, aber die deutsch-niederländische Paarung gab alles. Das Publikum war begeistert und sah wie Sprecher Michael Schubert die beiden Gespanne nebeneinander über die Ziellinie rasen.

Brandhofer/Mollema wurden anschließend als Laufsieger bekanntgegeben, was Mitch Godden kopfschüttelnderweise auf seine Art kommentierte. Der Brite hatte sich und seinen Beifahrer wohl knapp vorne gesehen. Am Ende einigte man sich mit der Rennleitung auf eine Teilung des ersten Platzes.

SPEEDWEEK.com sprach in Osnabrück mit Markus Brandhofer und Sandra Mollema.

Markus, wie kam es, dass du jetzt mit Sandra fährst?

Ich stand auf einmal ohne Beifahrer da, weil der eine gesundheitliche Probleme hat und der andere sich beruflich weiterbilden möchte, dafür muss man natürlich Verständnis haben. Thomas Scheunemann hat dann den Kontakt zu Sandra über Facebook hergestellt.

Sandra, die Szene war eigentlich der Meinung, du hättest mit dem Sport aufgehört, nachdem William Matthijssen seine Karriere beendet hat.

Nun, das letzte Mal, dass wir zusammen gefahren sind, war vor zweieinhalb Jahren in Vechta. Da sind wir leider ziemlich heftig gestürzt. Aufhören wollte ich aber nicht, doch dann kam ja Corona und es lief nichts mehr.

Wie kommt es, dass du immer noch so fit bist?

Es stimmt, ich bin fit. Ich laufe sehr oft mit meinem Hund und mache auch viel Krafttraining, dazu bin oft mit dem Fahrrad unterwegs. Ich freue mich, jetzt mit Markus fahren zu können. Wir geben jetzt immer Vollgas.

Markus, die Nahner Waldbahn liegt dir, oder?

Ja, das stimmt, in Osnabrück fahre ich immer sehr gerne, denn die Bahn gefällt mir sehr gut, die Leute auch, ich habe auch zwei Sponsoren hier oben und einen Fanclub.

Wie sieht jetzt dein Rennprogramm aus?

Nächstes ist Südfrankreich, dann kommt Bielefeld. Melsungen, Hertingen, Rastede ist noch nicht klar, Bad Hersfeld, hoffentlich Eenrum, Berghaupten, Haunstetten, Mühldorf, Pfarrkirchen, eigentlich alles was so geht.

Grasbahnrennen Osnabrück Ergebnisse I-Gespanne:

1. Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D/NL), 18 Punkte
1. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 18
3. Wilfred Detz/Wendy Arling (NL), 11
4. Ole Möller/Linda Frohbös (D), 7
5. Jan Kempa/Sina Stickling (D), 6
6. Patrick Zwetsch/Victor Caric (D), 0