Robert Barth: «Veranstaltungen wie vor 20 Jahren»
Robert Barth spricht Klartext
Stagnierte der Langbahn-Sport lange Zeit, ist er seit mindestens 15 Jahren auf dem absteigenden Ast. Auf Dauer werden nur die engagiertesten, fleißigsten und innovativsten Clubs überleben. «In zehn Jahren wird es mit Sicherheit die großen Rennen noch genauso geben wie heute», ist Robert Barth überzeugt. «Lüdinghausen, Herxheim, Osnabrück und so weiter. Die kleineren Veranstalter werden Probleme bekommen. Aber das kommt auch daher, weil sie sich nichts sagen lassen und nichts abschauen. Ganz einfach. Es gibt viele Veranstalter, die alles so machen wie vor zehn oder 20 Jahren und das ist heute nicht mehr zeitgemäß. Im Auto hat man heute auch einen Airbag, das hat man früher halt nicht gehabt. Oder man hat eine Traktionskontrolle, das hat man halt früher nicht gehabt. Das ganze Leben entwickelt sich weiter, nur im Bahnsport habe ich manchmal das Gefühl, dass man irgendwo auf ein Rennen kommt und es ist genau – der gleiche Scheiß möchte ich jetzt nicht sagen –, aber genau die gleiche Dudelei wie vor 20 Jahren. Das wird dem einen oder anderen Veranstalter einfach den Kragen abdrehen.»
«Klein-Krotzenburg ist ein gutes Beispiel», fährt Barth fort. «Das war ein Riesen-Grasbahnrennen zu meiner Zeit mit 4000 oder 5000 Zuschauern. Wo sind die heute? Keiner weiß warum. Haben sie keine Lust mehr etwas zu machen? Haben sie keine Leute mehr, die es machen wollen? Haben sie kein Geld mehr? Bekommen sie keine Fahrer mehr? Hat sich der Club zerstritten? Und und und, da gibt es 1000 Möglichkeiten. Ich kann und will die Frage nicht beantworten, wo der Langbahn-Sport in zehn Jahren steht. Ich hoffe, dass es dann noch so viele Veranstaltungen gibt wie jetzt, sonst wird es so langsam schwierig mit dem deutschen Bahnsport.»