Martin Smolinski: FIM verhindert seinen GP-Start
Martin Smolinski (vorne) wäre gerne weiterhin Langbahn gefahren
Als einziger Fahrer hat sich Martin Smolinski für den diesjährigen Grand Prix auf der Speedway- und der Langbahn qualifiziert. Was für Fans, Vereine, Medien und die Meisterschaft ein echtes Schmankerl sein könnte, scheitert am Reglement.
Schrieben sich die Fahrer bis vor wenigen Jahren noch für jeden Grand Prix auf der Langbahn gesondert ein, wird heute zu Jahresbeginn eine Nennung für die gesamte Meisterschaft abgegeben. Was bürokratisch sinnvoll ist, führt in der Praxis dazu, dass sich ein Fahrer bei Terminüberschneidungen vorab für eine Meisterschaft entscheiden muss, da eine partielle Teilnahme nicht erlaubt ist.
Vier der fünf Langbahn-GP liegen auf einem Speedway-GP-Wochenende, mit logistischen Meisterleistungen wäre das für Smolinski aber machbar gewesen. Allerdings: Der GP in Morizes kollidiert mit jenem in Vojens. Ausgerechnet Morizes, der Heimatclub von Langbahn-GP-Koordinator Thierry Bouin, ist nicht in der Lage, dem Speedway-GP aus dem Weg zu gehen – und damit Martin Smolinski den Start in beiden Serien zu ermöglichen. Ein Schelm ist, wer Absicht unterstellt.
Castagna antwortete persönlich
Smolinski hat sich am 27. Januar 2014 mit einem Brief an Bouin und jeden halblebig wichtigen FIM-Funktionär gewandt und auf die Problematik aufmerksam gemacht.
Die Antwort kam umgehend, unterschrieben von Bouin, CCP-Präsident Armando Castagna und CCP-Koordinator Gregory Ricci. Kurzfassung, ganz im Wortlaut des Reglements: Da es Terminüberschneidungen gibt, muss er sich für eine Meisterschaft entscheiden.
Smolinski hat sich bereits für den Speedway-GP eingeschrieben, seine Teilnahme am Langbahn-GP ist damit unmöglich.
Bis auf Morizes hätte der 29-Jährige alle Langbahnrennen fahren können. Doch eine 4/5-Teilnahme ist laut FIM-Reglement ausgeschlossen. Pech für die deutschen Fans: Sie bekommen den beliebten Olchinger weder in Herxheim noch in Mühldorf zum sehen. Für ihn rückt der 23-jährige Finne Aki Pekka Mustonen nach.