Martin Smolinski: «Niemand fragt mich nach Langbahn»
Martin Smolinski vor Chris Harris
Sieben Wochen sind vergangen, seit sich Martin Smolinski im Challenge in Poole für den Speedway-GP 2014 qualifizierte. «Wirklich realisieren werde ich das mit dem Grand Prix erst, wenn ich in den Flieger nach Auckland einsteige», erzählte er beim gemütlichen Abendessen mit SPEEDWEEK.com. «Dann bin ich dabei, dann fahre ich die ersten GP-Runden. Ich freue mich riesig darauf, im Moment sehe ich aber vor allem die Arbeit, die ich bis dahin noch habe.»
«Das sind die 15 besten Speedway-Fahrer der Welt», weiß der Olchinger. «Alleine von der medialen Präsenz ist der Unterschied zwischen Speedway und Langbahn unglaublich. Wenn ich einen Langbahn-GP gewinne, habe ich durchschnittlich 500 bis 1000 Klicks auf meiner Homepage. Tut sich etwas mit Speedway, und es gibt etwas zu lesen, das es sonst nirgends gibt, geht es hoch auf 5000 bis 10.000 Klicks. Wenn ich Gespräche mit der Presse habe, fragt mich auch niemand nach Langbahn. Die fragen alle nach Speedway.»
Smolinski bemüht sich um die Presse, wie seit Egon Müller kein deutscher Bahnfahrer. «Ich habe am Tag und in den Wochen nach dem Challenge viel telefoniert», bemerkte der 28-Jährige. «Am frühen Sonntagmorgen habe ich meine Freundin angerufen, direkt danach SPEEDWEEK. Dann kamen zig weitere Telefonate und E-Mails. Zwischendrin brauchte ich ein bisschen Zeit für mich, weil ich es noch gar nicht richtig begreifen konnte. Am Nachmittag habe ich dann einen Pressetext verfasst. Einen Großteil habe ich aber persönlich kontaktiert. Die meisten haben es eh schon gewusst.»
«Es kommt immer mehr Medieninteresse», ist dem vielfachen Deutschen Meister aufgefallen. «Es hat zum Beispiel ein Journalist der FAZ über Diedenbergen meine Kontaktdaten bekommen und mich kontaktiert. Er ist dann extra von Frankfurt nach Landshut zum Ligarennen gekommen und hat mich einen Tag lang begleitet und ein Interview gemacht. Es gab dann eine ganze Seite in der FAZ.» Nur von TV-Seite hat sich nicht viel getan. «Denen werde ich hinterher telefonieren müssen», weiß der GP-Neuling.