Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Rastede Gespanne: Fahrer befanden Bahn für gefährlich

Von Rudi Hagen
Letzter Vorlauf: Keil/Kersten vor Hundsrucker/Günthör

Letzter Vorlauf: Keil/Kersten vor Hundsrucker/Günthör

Die Gespannkonkurrenz in Rastede endete nach drei Durchgängen. Aufgrund von Verletzungen ohne Einwirkungen eines Sturzes einigten sich die Teams, das Finale nicht zu fahren.

Hart. härter, Rastede: Die 1000m-Bahn im Rasteder Schlosspark war, wie Stephan Katt nach dem 52. Internationalen Grasbahnrennen sagte, «nichts für Weicheier». Daraus abzuleiten, die sowohl quantitativ wie auch qualitativ überschaubare Konkurrenz der Gespanne gehöre zu solchen, wäre allerdings nicht ganz richtig.

Schon in ihrem ersten Vorlauf verletzte sich der Franzose Vincent Bertoneche, Beifahrer bei Vincent Tocheport an der Hand. Da ein Bruch vermutet wurde und die Schmerzen zu groß waren, mussten die Südfranzosen anschließend passen. Die Verletzung stellte sich nach der Veranstaltung aber «nur» als Verstauchung heraus.

Marco Hundsrucker und Beifahrerin Corina Günthör hatten nach zwei starken Vorläufen schon neun Punkte auf ihrem Konto und waren auch in ihrem dritten Heat gegen die stark fahrenden Karl Keil/David Kersten auf Siegkurs. Doch in der Fahrerlagerkurve nahm Hundsrucker das Gas weg und fuhr ins Innenfeld.

Was war passiert?

«Die Cori hat auf einmal ganz laut geschrien, da habe ich schnell angehalten», sagte Marco Hundsrucker später, «uns hat es in der Kurve etwas nach außen getrieben, dann bin ich nach innen rüber und da hat es uns mit voller Wucht durch eine tiefe Rille gehauen.»

Nach einer ersten Untersuchung im Zelt der Rettungsdienste musste Corina Günthör ins Krankenhaus gebracht werden. Diagnose: Bruch der linken Speiche in der Nähe des Handgelenkes. «Ich wollte Druck auf das Hinterrad geben, zeitgleich sind wir durch ein tiefes Loch gefahren, aber alles ist gut soweit, die Knochen heilen wieder», teilte die 29-jährige Leimnauerin nach der Heimfahrt mit.

Die Gespannteams setzten sich nach dem letzten Vorlauf zusammen und beschlossen, das Finale nicht mehr zu fahren, da die Verletzungsgefahr zu groß sei. Karl Keil fügte sich diesem Beschluss, hatte dabei aber seine eigene Meinung: «Der Zuschauer hat bezahlt, da hat er auch ein Recht darauf, alle angekündigten Rennen zu sehen. Wir wollten fahren.»

So zählten die Punkte aus drei Vorläufen. Die Niederländer Wilfred Detz/Henk Auwema hatten mit zwölf Punkten die meisten auf ihrem Konto und waren damit Tagessieger. Zweite mit elf Zählern waren der Franzose Christophe Grenier und Beifahrer Michael Zapf. Der Bayer, bis zur Rückkehr von Tim Scheunemann noch Beifahrer bei Markus Brandhofer, fühlte sich im Boot des Franzosen wohl. «In Uithuizen fahren wir wieder zusammen, mal sehen, vielleicht wird mehr daraus», sagte der 29-jährige Gengenbacher am Ende.

Hundsrucker/Günthör wurden mit neun Punkten aus nur zwei Vorläufen Vierte. Dahinter folgten die Lüdinghäuser Patrick Hermanns/Patrick Herbst mit ebenfalls neun Zählern. Die B-Lizenzler fuhren der Konkurrenz aber jeweils meilenweit hinterher und profitierten alleine von den Ausfällen der Konkurrenz.

Das zweite B-Gespann, Sebastian Kehrer und Beifahrer Patrick Lepnick, hielt den Abstand zur internationalen Konkurrenz in Grenzen und lieferte mit sieben Punkten eine durchaus anständige Vorstellung ab. Die Briten Mitch Godden/Paul Smith hatten mit einer Disqualifikation und einem Ausfall Pech und kamen mit einem Laufsieg nur auf Platz 7.

Ergebnisse Grasbahnrennen Rastede/D:

Gespanne: 1. Wilfred Detz/Henk Auwema (NL), 12 Punkte. 2. Christophe Grenier/Michael Zapf (F/D), 11. 3. Karl Keil/David Kersten (D), 10. 4. Marco Hundsrucker/Corina Günthör (D), 9. 5. Patrick Hermanns/Patrick Herbst (D), 9. 6. Sebastian Kehrer/Patrick Lepnick (D), 7. 7. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 5. 8. Vincent Tocheport/Vincent Bertoneche (F), 1.

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