Patrick Zwetsch/Viktor Caric: Wieder ein Team weniger
Patrick Zwetsch und Beifahrer Viktor Caric von der MSV Herxheim beenden ihre Karriere
Als Patrick Zwetsch 2016 wieder anfing Gespannrennen zu fahren, nahm er sich vor damit aufzuhören, wenn er 40 Jahre alt wird. Mit seinem Beifahrer Viktor Caric fuhr Zwetsch 2018 in Osnabrück auf Platz 2 im Bahnpokal. Der Aufstieg in die Internationale Lizenzklasse war die logische Folge für das sympathische Team von der MSV Herxheim.
So richtig in die Gänge kamen die beiden Landauer dann allerdings nicht wirklich. Unter anderem funkte Corona wie bei allen anderen dazwischen, und als es 2022 dann wieder so richtig los ging mit der Rennerei auf Gras und Sand, fehlte einiges an Erfahrung gegenüber den anderen Teams.
Aber siehe da, 2022 gelang den Südpfälzern in Bad Hersfeld die Qualifikation für das Europameisterschaftsfinale der Gespanne im niederländischen Eenrum. Während sich Markus Venus und Beifahrer Markus Eibl vom RSC Pfarrkirchen dort den EM-Titel sichern konnten, gaben Zwetsch/Caric in ihrem ersten echten A-Lizenzjahr ihr Bestes, verpassten aber noch zu häufig den Start. Am Ende rangierten sie auf Platz 9.
Die Startschwäche begleitete sie in der Folge weiter und der wirkliche Durchbruch wollte auch in der Saison 2023 nicht gelingen. Zu wenige Startverträgen, verletzungs- und krankheitsbedingte Absagen bei einigen Rennen führten dazu, auf ihre Teilnahme an der EM-Qualifikation in Loppersum (NL) zu verzichten.
«So wollten wir nicht aufhören», gestand Patrick Zwetsch jetzt gegenüber SPEEDWEEK.com, «wir wissen dass wir mehr können und so wollten wir noch einen Anlauf nehmen.»
Aber es kam dann letztlich anders. Zwetsch: «Ich habe von meinem Arbeitgeber Maschinen, Kundenstamm, Mitarbeiter, Namensrechte und sämtliches notwendiges Inventar gekauft und führe so ab dem 1. März mein eigenes Unternehmen mit drei Mitarbeitern und sieben CNC-Werkzeugmaschinen. Da stehe ich dann in der Verantwortung.» Ähnlich sieht es bei Viktor Caric aus, der schon länger selbstständig ist und bei seinem erfolgreichen Baumpflege-Unternehmen in der Pflicht steht.
Zwetsch: «Das Ziel von uns beiden ist, jetzt erstmal unternehmerisch weiter erfolgreich zu sein und das auszubauen, deshalb werden wir keine Rennen mehr fahren. Wenn wir doch noch weitermachen würden, müssten wir es richtig machen, möglichst viele Rennen und vor allem regelmäßig fahren. Es wird aber gefühlt immer schwieriger Startverträge zu bekommen. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass der Spaß am Rennen fahren den Aufwand und auch die Gefahren, die der Sport mit sich bringt, für uns nicht mehr überwiegt.»