Das war in der ADAC GT4 Germany noch so los gewesen
Der zweite KTM X-Bow GT4 von RTR Projects beim Test am Donnerstag in der Motorsport Arena Oschersleben
Die ADAC GT4 Germany absolvierte am Wochenende das Saisonfinale in Oschersleben. Am Samstag gewannen Gabriele Piana und Michael Schrey im BMW M4 GT4 von Hofor Racing b Bonk Motorsport. Lauf zwei ging an Jan Kasperlik und Nicolaj Møller Madsen im Porsche von Allied-Racing. Letztendlich sicherten sich Piana und Schrey knapp den Titel. Doch darüber hinaus gab es in Oschersleben noch weitere Geschichten. Hier eine Auswahl.
Test mit Blick auf 2021: Am Donnerstag vor dem Rennwochenende absolvierte die ADAC GT4 Germany einen Testtag in der Motorsport Arena Oschersleben. Das tschechische Team RTR Projects setzte dabei einen zweiten KTM X-Bow GT4 ein. «Der Test lief mit Blick auf die Saison 2021», erläuterte Team-Managerin Katerina Blahoutova den Hintergrund. «Wir fühlen uns in der Serie richtig wohl und sind stolz dabei sein zu können. Unsere diesjährigen Piloten Lennart Marioneck und Jan Krabec waren mit der abgelaufenen Saison ebenfalls sehr zufrieden. Wir befinden uns derzeit in der Planungsphase und geben alles, um das Programm in der ADAC GT4 Germany für das kommende Jahr auf zwei Autos aufstocken zu können.»
Erfolgreiche Junioren: Der Titel in der Junior-Wertung der ADAC GT4 Germany ging mit 268,5 Punkten an Jan Marschalkowski (Team Zakspeed) im Mercedes-AMG GT4. Rang zwei sicherte sich mit 252 Zählern Alexander Tauscher. Dritter wurde dessen Küs Team75 Bernhard-Teamkollege Levi O'Dey, der 230 Punkte sammelte. Der Punkte-Unterschied zwischen den beiden Porsche 718 Cayman GT4-Piloten kam deswegen zustande, weil O'Dey das Auftaktwochenende auf dem Nürburgring ausgelassen hatte. «Mit den Plätzen zwei und drei in der Junior-Wertung hatten sie eine sehr gute Saison. Sie haben einen tollen Job gemacht», lobte Teamchef Timo Bernhard seine beiden Youngster.
Starke Trophy-Sieger: Den Titel in der Trophy-Wertung holten Stephan Grotstollen und Georg Braun (Team Lillestoff) im BMW M4 GT4. «Die Freude darüber ist natürlich unendlich groß. Wir müssen diesen Triumph nun erst einmal sacken lassen. Ich freue mich aber am meisten für unsere Mannschaft. Wir haben im Winter praktisch von null angefangen und sind über die Saison zusammengewachsen. Das Team hat in allen Bereichen immer einen super Job gemacht», erklärte Fahrer und Teamchef Stephan Grotstollen.
Souveräne Team-Champions: Das Team Allied-Racing aus dem bayrischen Huglfing gewann die Team-Meisterschaft der ADAC GT4 Germany. Der Rennstall von Fahrer und Teamchef Jan Kasperlik hatte am Ende 32 Punkte Vorsprung vor Hofor Racing by Bonk Motorsport, die 2019 den Team-Titel holten. Rang drei ging an das Mann-Filter Team HTP-Winward.
Wechsel des Chassis: Viel zu tun gab es zwischen den Rennwochenenden auf dem DEKRA Lausitzring und in der Motorsport Arena Oschersleben bei Dörr Motorsport. Das Team aus Frankfurt setzte in der Magdeburger Börde für Fred Martin-Dye und Phil Dörr jenen McLaren 570S ein, der zuvor in Hockenheim und am Red Bull Ring noch einen Gaststart mit einem Steer-by-Wire-System in der ADAC GT4 Germany absolviert hatte. «Nach einem Unfall am Lausitzring war das dort verwendete Vollsaison-Fahrzeug nicht mehr zu reparieren. Somit mussten wir in Oschersleben ein anderes Auto verwenden. Am Dienstag vor dem Rennen haben wir im Paddock von Oschersleben das Steer-by-Wire-System aus- und die normale Lenksäule eingebaut. Zusätzlich wechselten wir beispielsweise auch noch die Bremsanlage und die Dämpfer. Alles in allem haben die Umbauten ungefähr einen Tag Arbeit in Anspruch genommen.»
Beschenktes Geburtstagskind: Am Rennsonntag feierte Robin Falkenbach (Team Piro Sports Caffè d´Italia) seinen 19. Geburtstag. Der Ginetta G55 GT4-Pilot wurde von seinem Rennstall mit einem großen Kuchen beschenkt. Doch dabei blieb es nicht: Teamkollege Cedric Piro stellte den britischen Boliden auf Startplatz eins und bekam dafür über den Pirelli Pole Position Award ein Paar hochwertige Pirelli-Ski verliehen. Piro ist jedoch kein Skifahrer und gab die Bretter gleich an seinen Teamkollegen weiter. «Ich hatte zu Cedric am Vorabend aus Spaß gesagt, dass ich gerne die Ski haben möchte, falls er auf Pole-Position fährt. Das hat dann tatsächlich geklappt. Ich habe mich natürlich sehr gefreut. Wenn Corona nicht dazwischen kommt, werden die Pirelli-Ski im Winter in Österreich direkt ausprobiert», so Falkenbach.
Neun Fahrzeuge mit Quali-Bestzeit: Durch die Pole-Position der Ginetta konnten in der Saison 2020 bei zwölf Rennen neun verschiedene Fahrzeuge eine Bestzeit in der Qualifikation der ADAC GT4 Germany aufstellen. Der McLaren 570S GT4 gewann insgesamt drei Qualifikationen und der KTM X-Bow GT4 Evo zwei. Aston Martin Vantage GT4, Audi R8 LMS GT4, BMW M4 GT4, KTM X-Bow GT4, Mercedes-AMG GT4 und Porsche 718 Cayman GT4 lagen jeweils ein Mal in der Qualifikation an der Spitze.