Dylan Pereira schildet Eindrücke aus Flammenhölle
Es waren verstörende Bilder zum Start des ersten GT World Challenge Europe Sprint Cup-Laufs in Barcelona. In Folge des Startunfalls schlug Dylan Pereira zur Anfahrt in die erste Kurve in die Leitschiene ein, ehe er an einem Vorsprung der Betonmauer hängen blieb, der das Auto komplett zerstörte und unter anderem den Sicherheitskäfig aus dem Auto riss. Nachdem die Benzinleitung abgerissen wurde, fing der Audi des Teams aus Langenhagen bei Hannover Feuer. Der Luxemburger konnte das Fahrzeug aus eigener Kraft verlassen.
«Da die Strecke beim Start noch teilweise nass war, habe ich versucht, mich etwas zurückzuhalten. Bei so vielen Autos kann schnell eine Kettenreaktion ausgelöst werden und ich habe mich deshalb für eine etwas defensivere Herangehensweise entschieden. Leider hatten nicht alle diese Einstellung und so kam es zur ersten Berührung, die ich zunächst gut abfangen konnte. Beim zweiten Zusammenstoß war ich jedoch chancenlos und nur noch Passagier. Ich bin dann erst in die Leitplanke und direkt danach in die Mauer eingeschlagen. Mein Fahrzeug fing dadurch Feuer und ich habe versucht, schnellstmöglich zum Stehen zu kommen. Glücklicherweise hat das gut funktioniert und ich konnte das Fahrzeug eigenständig verlassen», so der 27-jährige Luxemburger gegenüber Nringinfo.
«Natürlich habe ich mich erschrocken, auch weil das Feuer einen Teil meiner Augenbrauen verbrannt hat», so Pereira weiter. «Glücklicherweise war meine Reaktion so gut, dass ich direkt das Visier heruntergeklappt habe, damit nicht noch mehr passiert. Mein einziger Gedanke war, dass ich schnell aus dem Auto muss. Ich habe dann die Bremse kräftig durchgetreten, um das Fahrzeug schnellstmöglich zum Stehen zu bringen.»
Den heftigen Unfall überstand der Tresor Attempto Racing-Pilot weitestgehend unbeschadet: «Nach dem Unfall bin ich sofort zur Untersuchung ins Medical-Center gekommen. Dort haben sie mir zur Sicherheit erstmal Augentropfen gegeben. Mein Gesicht hat sich jedenfalls angefühlt wie nach einem starken Sonnenbrand. Zudem hatte ich Schmerzen im Nacken, aber die Sicherheitsausrüstung hat da schon einen guten Job gemacht, dass nicht noch mehr passiert ist.»
Zum Sonntagsrennen machte das niedersächsische Team ein Ersatzfahrzeug einsatzbereit, welches eines der letztjährigen DTM-Autos war. Und auch Pereira ging 24 Stunden, nachdem er in der Flammenhölle saß, wieder auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya an den Start: «Für mich war direkt klar, dass ich schnellstmöglich wieder fahren muss. Mein Ziel ist es, weiterhin Werksfahrer zu werden. Wenn ich zweifeln würde, hätte ich auch direkt aufhören können. Für die Psyche war es jedenfalls sehr wichtig, weiterzumachen.»